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Politik direkt Forum vom 16. 09. 2010

23. September 2010

"Wie kommt die Regierung raus aus der Krise?"

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Bild: DW-Montage/picture alliance/dpa

Informationen zum Thema:

Identitätssuche – CDU und FDP in der Krise

Auf einmal ist sie wieder da: die Debatte um die konservativen Werte in der CDU. Die Bundeskanzlerin habe die Christliche Union zu sehr sozialdemokratisiert, von den traditionellen Werten entfernt. Und auch in der FDP grummelt es. Die Umfragewerte sind im Keller, der Außenminister und Parteichef nach wie vor unbeliebt. Den Start nach den Parlamentsferien hatte sich die Regierung eigentlich anders vorgestellt.

Unsere Frage lautet:

"Wie kommt die Regierung raus aus der Krise?"

Antworten unserer Zuschauer:

René Junghans, Brasilien

"Der beste Weg, eine Krise zu beenden, ist es, dass sich die Parteiführungen zusammensetzen und über ihre Divergenzen ausführlich reden. Sollte eine Einigung auf gemeinsame Interessen und auf die Festsetzung von Prioritäten nicht möglich sein, bleibt eigentlich nur, neue Wahlen einzuberufen, um die Volksvertreter besser auszusuchen, schließlich gehört das letzte Wort dem Volk. Eigentlich schade, dass Frau Merkel es scheinbar nicht mehr schafft, die Politiker an der Leine zu halten. Eigentlich ist sie doch immer eine hoch kompetente Frau gewesen."

Herbert Fuchs, Finnland

"Ein furchtbar trauriges Gespann ist diese politische Zwangsehe zwischen Merkels CDU & Westerwelles FDP. Ich glaube, dass die Identitätssuche irgendwo auf der Strecke geblieben ist und was folgen wird, kann man sich vor dem geistigen Auge ausmalen: "Außer Spesen nichts gewesen". Übrig bleibt wohl die Erfahrung, dass eine CDU-Köchin und ein FDP-Zuckerbäcker geschmacklich die gute Zusammenarbeit im politischen Berliner Regierungsofen alles nach und nach haben verbrennen lassen zum Nachteil des Volkes. Hoffentlich wird bald das Handtuch geworfen und es werden wieder die Karten neu gemischt und verteilt zum Wohle Deutschlands."

Martin Burmeister, Venezuela

„Zunächst müssen die öffentlichen Streitereien untereinander aufhören. Dann muss die Bevölkerung bedeutend mehr über die Vorteile der Gesetzesabsichten unterrichtet werden. Zum Beispiel bei der Verlängerung der Laufzeiten der AKW wird immer nur über die wirtschaftlichen Aspekte der Betreiber gesprochen, statt über die Daten von Angebot und Nachfrage des Stroms aufmerksam zu machen, z. B., dass erneuerbare Energie nicht 2020 den Strombedarf decken kann. Auch im Fall von Stuttgart 21 wird immer nur von den hohen Kosten gesprochen, statt auf die mit dem Bau verbundenen Vorteile für Arbeit und Mittelstandsunternehmen aufmerksam zu machen. Die Regierung muss viel mehr von den Erfolgen sprechen, die ja wirklich deutlich erkennbar sind."

Helge Weyland, Argentinien

„Man kann es auch so sagen:

Wenn Westerwelle Weiterhin Wüste Wörter Wettert, Werden Wähler Weniger Wählen! Merkel Muss Mehr Missstände Mitteilen, Mutmachen Mit Meinung Mutiger Mitarbeiter!“

Waltraud Maaßen, Neuseeland

„In der jetzigen Regierung treffen zu viele Egos aufeinander. Frau Merkel wird nicht von den männlichen Volksvertretern unterstützt, sondern torpediert. Das größte Ekel ist Westerwelle, aufgeblasen und rhetorisch, mengt in allen innenpolitischen Themen mit, außenpolitisch blass. Angela Merkel sollte ihre CDU/CSU-Volksvertreter viel enger in die Verantwortung nehmen, delegieren statt alleine 'regieren.' Merkel hat aber noch ein anderes Manko: sie versucht, wie ihr alter Chef, die Dinge auszusitzen, aber das geht heute nicht mehr und dafür hat sie auch wohl nicht das dicke Fell and die Spürnase wie Kohl. Frau Merkel, besinnen sie sich auf ihre Stärken! Dann werden sie auch Deutschland dienen, wie sie bei ihrer Antrittsrede versprochen haben.“

Axel Werner, Deutschland:

„Mehr gesunder Menschenverstand, weniger Hören auf die Finanzlobby, eine glaubwürdige Arbeit für ein attraktiveres Europa, und Gauck als Präsidentenkandidat - kurz: alles gründlich verpasste Gelegenheiten.“

Erwin Scholz, Costa Rica:

„Mitten in der Krise

fragt verwirrt Frau Liese,

wenn denn der Staat bankrott,

ist dann mein Geld auch Schrott?

Nein, nein, des Staates Mann.

Fangen aufs neue an

mit sehr bunten Scheinen.

Brauchst nicht mehr zu weinen.

Na, da ist Liese froh,

dass er, der Chef vom Zoo

hurtig stoppt die fiese,

unleidliche Krise.“

Egon M. del Monteluna, Mexiko

„Ja, wie kommt sie raus? Vielleicht sollte sie es einfach mal mit der Wahrheit versuchen. Ich denke, es ist für den deutschen Wähler unerträglich, ständig "weichgespülte" Reden und hinterhältige Angriffe gegen diejenigen zu hören, die die Wahrheit offen aussprechen - auch wenn es um unliebsame Themen geht. Es geht nicht an, dass unliebsame Zeitgenossen wie Thilo Sarrazin und Erika Steinbach Prügel beziehen, nur weil sie mal wieder den Finger in die Wund gelegt haben oder Versäumnisse der Regierung kritisiert haben, auch wenn der "gute Ton" dabei manchmal vergessen wird. Ich persönlich würde mich freuen, wenn ich in meinem Land wieder frei und "ungeschönt" meine Meinung sagen könnte.“

Paul Schaller, Argentinien:

„Die Regierenden müssen sich einmal klar darüber werden, dass sie das Volk und die Bürger zu vertreten haben. Sie müssen sich schleunigst vom Gängelband der Wirtschaft und der Finanzwirtschaft lösen und nicht nur deren Partikularinteresse vertreten.“

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.