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Politik direkt Forum vom 19. 05. 2011

26. Mai 2011
https://p.dw.com/p/RQ8n

Die Sendung:

Bruchbude oder Baustelle? - die schwierige Reform der Bundeswehr

Der neue Verteidigungsminister de Maizière ist nicht zu beneiden: Er soll die Bundeswehr von 226.000 auf bis zu 185.000 Mann verkleinern, fit machen für die Zukunft und das bei knapper Kassenlage. Doch über die Strategie wird gestritten. Weitere Themen: Jugendliche Gewalttäter vor Gericht; Politik auf dem Bolzplatz; Wahlrecht für Teenager

Reaktionen unserer Zuschauer:

Hannelore Krause, Deutschland

Jugendliche Gewalttäter: "Die spektakulären Vorkommnisse auf Berliner U-Bahnhöfen haben in der letzten Zeit verstärkt zugenommen. Die Täter richten ihre Opfer skrupellos hin, nehmen sogar den Tod des Opfers in Kauf. Möglichst schnelle Anklagen und Verurteilungen und keine Kuscheljustiz werden gefordert, damit die Täter auch wissen, was sie angerichtet haben und wofür sie bestraft werden. Vor allem aber sollte der Strafrahmen ausgeschöpft werden. Es kann nicht sein, dass Jugendliche bei versuchtem oder vorsätzlichem Mord oder Totschlag vielleicht auch noch freigesprochen oder zu irgendwelchen sozialen Diensten herangezogen werden. Es muss richtig weh tun, damit es auch eine abschreckende Wirkung zeigt."

Wahlrecht: "Die Volljährigkeit liegt bei 18 Jahren. Ich persönlich bin nicht dafür, dass 16-Jährige schon an die Wahlurnen gehen sollten. Den meisten Jugendlichen fehlt einfach der politische Durchblick - was natürlich auch auf andere Altersgruppen zutrifft. Ich wäre dafür, dass man den Jugendlichen (die meisten von ihnen dürften noch Schüler sein) bei bestimmten, die Bildung betreffenden Fragen ein Mitspracherecht einräumen und ihre Wünsche und Belange vielleicht mit berücksichtigen sollte. Denn sie sind die Basis."

Gerhard Seeger, Philippinen

"Schärfere Strafen müssen nicht eingeführt werden- sie schrecken doch nicht ab- die vorhandenen reichen, sie müssen eben auch angewandt werden. Zwar halte ich es auch für richtig, dass man in der Regel Jugendliche nicht so hart bestraft, ihnen eine Chance gibt. Aber: Bei solchen brutalen, grausamen Täter, wie in der Sendung gezeigt, darf die Jugendlichkeit weder der Entschuldigung noch der Strafmilderung dienen. Sie sollten bestraft werden- ihre Chance muss eben warten- und es muss schnell sein, nicht Monatelang auf freiem Fuß auf die Verhandlung warten."

Erwin Scholz, Costa Rica

Schrumpf-Armee

Dass man zur Gänz' sich sparen kann

zweihundertzwanzigtausend Mann,

ein sehr wertes Ziel der Mühe,

wenn wir weder Schaf noch Kühe.

Siegreich ohne Erdkreis-Krieger?

Zeigten einfach, dass wir klüger.

Menschen, vielfach maliziös,

sind unter Waffen noch mehr bös.

Einer, der Hirn hat, stimmt dem bei.

Die Welt braucht Ordnungs-Polizei.

Fürs Dorfpalaver, heut global,

genügt sie vorm Gemeindesaal.

Ausgeschlafen, wieder munter,

ging dann das Idyll rasch unter

und Verrückte, wie eh und je,

jagten die Völker im Karree.

René Junghans, Brasilien

„Es mag am Anfang sicher schwierig sein, eine Pflichtarmee in eine Berufsarmee umzuwandeln und strukturell entsprechend anzupassen, aber Berufssoldaten sind garantiert echte Soldaten, die ihr Handwerk so verrichten, wie man es erwarten kann und nicht wie zwangsweise gegen ihren Willen eingezogene Jugendliche. (…)

Jugendliche Gewalttäter: "Harte Strafen, die im Arbeitslager abgebüsst werden, dann werden diese eiskalten Verbrecher es vielleicht begreifen, dass man seine Mitbürger nicht verprügelt oder gar umbringt. Rücksicht auf solche Straftäter zu nehmen ist fehl am Platz, denn das vermittelt nur den Eindruck, dass man auch bei schweren Gewaltverbrechen praktisch straflos nach Hause gehen kann. Das ist Demokratie fehl am Platz."

Wahlrecht für Teenager: "Wahlrecht ab 16 Jahren finde ich durchaus in Ordnung, denn in diesem Alter haben die Jugendlichen sehr wohl eine klare Idee, was sie von ihrem Land und ihren Politikern erwarten und wie sie ihre Zukunft gestalten möchten. In Brasilien besteht Wahlrecht ab 16 Jahren und Wahlpflicht ab 18 Jahren und das klappt eigentlich sehr gut, denn wer nicht wählen will, der tut es eben nicht, aber wer schon erwachsen genug ist, um über seine Zukunft mitzubestimmen, der hat die Wahl zur Wahl.“

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.