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Politik direkt Forum vom 21. 10. 2010

28. Oktober 2010
https://p.dw.com/p/Pqmf

Die Sendung:

Genau vor einem Jahr wurde der Koalitionsvertrag zwischen Schwarz-Gelb unterschrieben. Doch auf die Anfangseuphorie folgten Pleiten, Pech und Pannen. Imame im Deutschland-Studium, ein Pilotprojekt. Mehr Geld für Kinder aus Hartz- IV-Familien - hilft das? Terrorprozess: Hat Verena Becker vor 33 Jahren Generalbundesanwalt Buback erschossen?

Reaktionen unserer Zuschauer:

Gerhard Seeger, Philippinen:

„In der Themenübersicht heißt es, Liberale und Union sind auf Profilsuche. Aber Parteien und Politiker sind in der Regel meist mehr mit sich und ihrem Profil beschäftigt, als eine für alle gute Politik zu machen. (Es ist immer) nur soviel, dass es reicht wiedergewählt zu werden, mit den üblichen Versprechen. Würden sie das tun, wären sie nicht so stark abgefallen. Auch die Profilsuche würde es ersparen. Eine gute, auch für die kleinen Leute gerechte Politik - sprich gerechte Lastenverteilung, nicht das meiste auf dem Rücken der Kleinen - würde das Profil schon richten. Für die Wohlhabenden sieht es anders aus, die bekommen die Politik für sich maßgeschneidert, besonders von der FDP (…) mit ihrem Vorsitzenden, der sich selbst frech als „Freiheitsstatue“ bezeichnet. Die C-Parteien könnten es noch schaffen, wenn sie sich dazu durchringen könnten für soziale Gerechtigkeit einzutreten (…). Ich bin zwar absolut ungläubig, aber ich kenne die Bibel gut genug, um zu wissen, dass sich das durchaus mit den christlichen Werten, von denen die Kanzlerin so gerne spricht, vereinbaren lässt. Aber mit der FDP am Hals wird es schwer sein, Soziales durchzubringen. Der langjährige CDU-Politiker und -Minister Heiner Geißler hat vielleicht recht, wenn er sagt (wohl jetzt in Altersweisheit), man sollte die FDP auflösen. Ein frommer Wunsch, aber in einem Rechtsstaat kaum möglich.“

René Junghans, Brasilien

"Es hilft ganz bestimmt, wenn man mehr Geld für Kinder aus Hartz IV-Familien bereitstellt, denn bei den derzeit sehr armseligen Beträgen hungern Kinder, verlieren ihre Lust am Schulunterricht und möglicherweise gar am eigenen Leben, da die Zukunftsaussichten ausgesprochen mies sind. Will man eine Gesellschaft langfristig erfolgreich machen, muss man in die Kinder investieren. Jugendgewalt und fehlendes Interesse an Schulunterricht und Berufsausbildung sieht man ja tagtäglich in Deutschland."

Hannelore Krause, Deutschland

"Kinder können nichts für die Situation ihrer Eltern. Wenn Eltern nicht fähig sind, ihren Kindern Sport und Spiel angedeihen zu lassen und sie mit ein wenig Kultur vertraut zu machen, dann sollte der Staat reagieren. Allerdings nicht mit mehr Geld an die Wohlfahrtsempfänger, sondern auf bargeldlose Art und Weise. Alle Kinder werden natürlich die Angebote - wer auch immer sie übernimmt - nicht wahrnehmen können - aus welchen Gründen auch immer - aber schon heute sind Sportvereine und auch Musikschulen, und gerade diese, weil sie immer noch Mangelware sind, restlos überfüllt und es bedarf für die Aufnahme langer Wartezeiten. Da käme dann wieder jemand auf die Idee zu sagen, Kinder von Wohlfahrtsempfängern würden benachteiligt. Ich glaube auch nicht, dass Kinder in unserer Gesellschaft hungern müssen, weil Eltern zu wenig Gelde vom Staat bekommen. Es liegt vielmehr auch daran, dass das Geld oftmals zweckentfremdet wird, weil die Versuchung heutzutage sehr groß ist. Und viele jüngere Menschen wissen auch gar nicht, wie man mit wenig Geld eine Mahlzeit zubereiten kann. Nicht nur das Wissen fehlt, sondern auch die Lust zum Machen!"

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