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Politik direkt Forum vom 25. 08. 2011

1. September 2011
https://p.dw.com/p/RjLz

Die Sendung:

Feuerterror in Berlin - brennende Autos und der Wahlkampf. Keine Nacht in der deutschen Hauptstadt, ohne dass ein Auto abgefackelt wird. Die Polizei ist hilflos. Jetzt sind im Berliner Wahlkampf die heimtückischen Anschläge zum Thema geworden. Kanzlerin Merkel schaltet sich ein, die Union wirft dem regierenden rot-roten Senat Versagen vor. Weitere Themen: Nazis im Netz, Arbeit bis 67; deutsches Dorf in Währungsnöten

Reaktionen unserer Zuschauer:

Gerhard Seeger, Philippinen:

Zu ‚Rente mit 67’: „Mehr und länger arbeiten, aber wie? Es ist leicht gesagt - abgesehen davon, dass es sozialer Rückschritt wäre. Viele durchaus Arbeitswillige suchen verzweifelt Arbeit und bekommen keine, oder bestenfalls ausbeuterische Jobs, Leiharbeit und was so alles erfunden wurde. (…) .Es wird das Renten- und Arbeitslosenproblem nicht lösen. Es gibt andere Vorschläge, Arbeitszeit kürzen sowie Renteneintrittsalter senken, bei vollem Lohnausgleich und voller Rente. Das würde (Platz schaffen, d.Red.) auf dem Arbeitsmarkt, volle Rente und Lohn kämen sicher dem Binnenkonsum zugute, was auch wieder mehr Arbeitsplätze schaffen könnte und zu mehr Steuereinnahmen und Zahlungen in die Sozial- und Krankenkassen.“

Zu ‚Brennende Autos’: „(…) Natürlich muss etwas geschehen, das zu stoppen und die Täter zu fassen. Mehr Polizei wird wohl dafür gebraucht, doch die wurde seit Jahren wegen Sparmaßnahmen abgebaut. Die Wenigen können nicht an jeder Ecke stehen. Dieser Feuer-Terror muss gestoppt werden, doch besser nicht mit „Schnell-Schießen“; zu leicht können die Falschen getroffen werden.“

Hannelore Krause, Deutschland:

Zu ‚Brennende Autos’: "Erst brannten die Kinderwagen und brennen noch immer. Seit mehr als einem Jahr sind es die Autos. Kein Ende ist absehbar. Da muss man sich fragen, was denn als Nächstes in Brand gesteckt wird. Die Medien haben lange Zeit sehr gelassen reagiert - und erst recht die Politik. Jetzt - vor den Wahlen am 18. September - zeigt die Politik Regung. Aber wo bleiben die Bürger, die sonst bei jedem Ungemach aufbegehren? Vielleicht empfinden die, die es nicht betrifft, noch ein wenig Schadenfreude. Selbst bei einer miesen Haushaltslage sollte die Sicherheit in den Städten Vorrang haben - zumal jeder um die steigende Kriminalität in den Großstädten weiß. Wenn die Polizei in unserem Stadtbild mehr Präsenz zeigen dürfte, wäre zwar das Problem mit Sicherheit nicht gelöst (man kann nicht jeden Straßenzug des Nachts observieren lassen), aber Teile der Bevölkerung wären etwas erleichtert - und das nicht nur im Zusammenhang mit brennenden Autos."

René Junghans, Brasilien

"Feuerterror in Berlin: Da hat das Gesetz wohl einmal mehr versagt. Wieso kann die Polizei behaupten, sie sei "hilflos"? Das ist doch lächerlich! Die Polizei ist dazu da, die Gesetze zu verteidigen und die Ordnung zu wahren, und dazu muss sie die notwendige Härte bei der Bekämpfung von Verbrechern einsetzen. Verbrecher mit Samthandschuhen anzufassen ist das Eingeständnis, nicht im richtigen Job zu sein. Jeder Polizist sollte sich im Klaren sein, dass er immer etwas härter eingreifen muss als seine Kontrahenten, sonst klappt es nicht. Ein gutes Beispiel sind die US-Polizisten. Wenn der Verbrecher bei der ersten Warnung nicht sofort hält, dann wird eben geschossen. In Brasilien ist das auch nicht anders und das finde ich durchaus richtig. Das Volk bezahlt das Gehalt der Polizisten mit ohnehin viel zu hohen Steuerabgaben und kann dafür erwarten, gegen verbrecherische Übergriffe geschützt zu werden. Ich stimme der Union vollkommen zu, es liegt ein klares Versagen vor und wie immer ist das Volk der Leidtragende."

Erwin Scholz, Costa Rica

Feuerterror in Berlin

Denken Täter, dass sie kühn,
brennen Autos in Berlin?
Es sind Rowdys, deren Hirn
ausgeliert wie Schnee zu Firn.

Rückwärts läuft dann jede Uhr
dank gekörnter Geist-Struktur.
Affig sich hier verhalten
zur Hauptstadt Krummgestalten.

Der Bürger Mut erwache.
Er halt nicht Totenwache.
Er schaff es, ein paar Dutzend
Proleten-Geister stutzend,

dass diese Barbareien
Vergangenheit bald seien.
Blöd Autos abzufackeln,
macht doch Berlin nicht wackeln.

Wenn die Städter denn bereit,
vornedran K. Wowereit,
siegten sie beim Finale
in unsrer Kapitale.

Nazis im Netz

Neonazi
im Netz, real,
ist irgendwie
höchst gleich fatal.

Ob Theorie,
ob Praktikum,
die Phantasie-
Zeiten sind um.

Arbeit bis 67

Geh nicht in Rente, bevor du hundert.
Wenn der Deputierte sich dann wundert,
dass du schon so früh willst dich ergeben,
kannst du gern ein Jährchen mehr ankleben.

Währungs-Not

Ein deutsches Dorf im Schweizerland
hat nur den Euro in der Hand,
wo doch der Franken "so viel wert"...
Dass Deutschland man den Rücken kehrt?





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