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Polizei greift bei Anti-Mugabe-Protesten durch

3. August 2016

Es sind die schwersten Unruhen in Simbabwe seit Jahren: Die tagelangen Proteste gegen Präsident Mugabe und seine verfehlte Wirtschaftspolitik gipfeln in Gewalt. Die Polizei geht hart gegen die Demonstranten vor.

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Ein Demonstrant flüchtet vor einem Polizisten mit Schlagstock. (Foto: picture-alliance/AP Photo/T.Mukwazhi)
Bild: picture-alliance/AP Photo/T.Mukwazhi

Verfehlte Wirtschaftspolitik und Hyperinflation - die Angst um ihre Existenz treibt tausende Regierungsgegner in Simbabwes Hauptstadt Harare auf die Straße. Bei einer Massendemonstration sind viele Menschen verletzt worden. Rund 2000 Menschen hatten sich versammelt und forderten den Rücktritt von Präsident Robert Mugabe und protestierten gegen die geplante Einführung einer Parallelwährung in Form von Schuldscheinen.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern gegen die Menschen vor. "Wir haben mehr als 85 Schwerverletzte", sagte der Organisator der Demonstration von der Oppositionspartei Transform Zimbabwe. Die genaue Anzahl weiterer Verletzter müsse noch bestimmt werden. "Die Beamten handelten nur aus Selbstschutz, als die Demonstranten mit Steinen zu werfen begannen", sagte indes eine Polizeisprecherin.

Tausende Anti-Mugabe-Demonstranten versammeln sich vo dem Parlament in Simbabwe. (Foto: Reuters/P.Bulawayo)
Tausende Demonstranten fordern das Ende der Mugabe-ÄraBild: Reuters/P.Bulawayo

Treue Gefährten kehren Mugabe den Rücken zu

Mit der Parallelwährung will der seit Jahrzehnten herrschende Autokrat Mugabe den bankrotten Staat retten. Viele Simbabwer trauen Mugabe nicht zu, das Land wiederaufzubauen, und sind gegen eine Einführung der Schuldscheine als Lösung für die Bargeld-Knappheit in dem südafrikanischen Land. 2009 musste Mugabes Regierung die Landeswährung aufgeben und den US-Dollar einführen. Neben dem Dollar wird auch der südafrikanische Rand genutzt. Die Wirtschaft des Landes ist zusammengebrochen. Die Gehälter der Soldaten, Polizisten, Lehrer und andere staatlich Bedienstete können nicht mehr bezahlt werden. Ein Drittel der Bevölkerung ist auf Nahrungsmittelspenden aus dem Ausland angewiesen. Sogar die treuesten Anhänger Mugabes, die Veteranen des Befreiungskrieges, haben dem autoritären Präsidenten ihre Gefolgschaft gekündigt und seinen Rücktritt empfohlen.

pab/kle (afp, dpa)