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Polizei löst Streik mit Gewalt auf

25. Januar 2013

In Athen haben Bereitschaftspolizisten ein U-Bahn-Depot gestürmt, in dem sich streikende Fahrer verbarrikadiert hatten. Sie hatten ein Ultimatum der Regierung missachtet.

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Athens metro employees on strikes barrycade themselves at network's headquarters on January 24, 2013 in Athens. The Greek government on Thursday faced internal dissent and the threat of a general transport strike after attempting to break an eight-day metro standstill.The government ordered a civil mobilisation to force the Athens metro staff to return to work, but the move was immmediately criticised by a leftist party that is part of the ruling coalition. Metro strikers reacted by barricading themselves inside the network's headquarters near Athens. Other unions from the public bus and train networks have pledged their support.Metro staff oppose government plans to reduce their pay and equate it with the broader public sector, part of reforms tied to the country's massive EU-IMF loan bailout. AFP PHOTO/ Louisa Gouliamaki (Photo credit should read LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images)
Athen Metro StreikBild: Getty Images

Rund 90 Arbeiter hatten in dem Depot ausgeharrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Mindestens zehn U-Bahn-Mitarbeiter seien festgenommen worden. Eine Frau sei mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Zuvor hatten die Beamten die Zufahrtsstraßen zu dem Depot gesperrt und Hunderte Unterstützer daran gehindert, sich den Streikenden anzuschließen.

Die Streikenden, die schon seit acht Tagen die Arbeit verweigerten, hatten eine Anordnung der Regierung vom Vortag missachtet, die Arbeit wieder aufzunehmen. Im Rahmen eines Notstandsgesetzes hatte sie den Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe mit Festnahme gedroht, sollten sie den Streik nicht beenden.

Ministerpräsident Antonis Samaras stellte unmissverständlich klar, die öffentlichen Verkehrsmittel gehörten nicht den Gewerkschaften. Sie hätten nicht das Recht, "das Volk von morgens bis abends zu quälen".

Aus Solidarität mit den U-Bahn-Fahrern legten jetzt die Angestellten von Busbetrieben und der Eisenbahnen die Arbeit nieder. Der öffentliche Nahverkehr in Athen wurde lahmgelegt.

Die Gewerkschaften gehen auf volle Konfrontation und geben sich kämpferisch: "Es ist eine Junta. Die werden uns hier tot rausholen", sagte der Chef der U-Bahnfahrer, Antonis Stamatopoulos, im Fernsehen.

Im Zuge des Sparprogramms der Regierung drohen den U-Bahn-Fahrern nach Gewerkschaftsangaben Gehaltskürzungen von bis zu 25 Prozent. Bislang gehörten sie zu den privilegierteren Angestellten im öffentlichen Sektor.

uh/ (dapd,rtr,dpa)