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Drogenfund in Brasilien

29. November 2010

Der brasilianischen Polizei ist ein Coup gegen die Drogenmafia gelungen: Bei einem Großeinsatz in den Armenvierteln Rio de Janeiros hat sie 40 Tonnen Marihuana sicherstellen können.

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Polizisten in Rio de Janeiro stellen die brasilianische Flagge auf (Foto: AP)
Sieg im Elendsviertel AlemãoBild: AP

"Wir haben gesiegt. Wir haben den Bewohnern von Alemão die Freiheit gebracht", sagte der Chef der Militärpolizei des Staates Rio, Mario Sergio Duarte, am Sonntag (28.11.2010). Rund 2600 Armeesoldaten, Marineinfanteristen und Elitepolizisten waren im Einsatz gegen die Drogenmafia im Elendsviertel von Rio de Janeiro. Etwa 600 Drogenhändler sollen sich dort verschanzt gehalten haben.

Mit Panzerwagen seien die Beamten in die verwinkelten Gassen vorgerückt, 44 Zufahrtswege wurden blockiert. Die Polizei zog eine positive Bilanz: Sie konnte rund 40 Tonnen Marihuana sicherstellen und zehn Mitglieder der Drogenbanden verhaften. Zahlreiche weitere haben sich der Polizei freiwillig gestellt.

Langer, harter Kampf gegen Drogen

Drogen- und Waffenfund in Rio de Janeiro am 29.11.2010 (Foto: AP)
Großer Fund: Waffen und Drogen der MafiaBild: AP

Bereits in der vergangenen Woche ist es immer wieder zu heftigen Kämpfen zwischen Behörden und den Bandenmitgliedern gekommen. Mindestens 35 Menschen kamen dabei ums Leben, fast 200 Verdächtige wurden festgenommen. Neben dem Elendsviertel Alemão, in dem etwa 85.000 Menschen leben, konnte die Polizei vor einigen Tagen auch Vila Cruzeiro unter ihre Kontrolle bringen. Viele Bewohner haben die Viertel aus Angst kurzfristig verlassen.

Etwa zwei Millionen Menschen leben in mehr als tausend Favelas in der brasilianischen Metropole. Mit den Großeinsätzen will die Polizei die Kontrolle über die Armenviertel Rios zurückgewinnen, in denen Gewalt und Kriminalität an der Tagesordnung sind.

Die Polizeioffensiven sind Teil der Bemühungen der Regierung die Stadt mit Blick auf die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 sicherer zu machen.

Autor: Nicole Scherschun (afp, ap)
Redaktion: Rolf Breuch