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Polnischer Sender "Radio Freies Europa" für Weißrussland ?

11. Oktober 2002

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Warschau, 10.10.2002, PAP, poln.

Jan Nowak Jezioranski hat vorgeschlagen, Radio Freies Europa für Weißrussland in Polen zu gründen. Er schließt nicht aus, dass der weißrussische Radiosender Racja in Bialystok diese Rolle übernehmen könnte. Der Sender ist wegen finanzieller Probleme von der Insolvenz bedroht.

Der legendäre "Kurier aus Warschau" und ehemalige Direktor der polnischen Abteilung des Senders Radio Freies Europa, Jan Nowak Jezioranski, hat sich in Bialystok mit den Vertretern der weißrussischen Minderheit in Polen und den Aktivisten der Selbstverwaltung getroffen. Dieses Treffen wurde vom Zentrum für Bürgerbildung "Polen-Weißrussland" veranstaltet.

"Ich habe den guten Willen, kenne mich jedoch mit der Problematik nicht aus. Erzählt mir von euren Problemen", sagte Jan Nowak Jezioranski zu den Telnehmern. (...)

Seiner Meinung nach bringt die Politik der Annährung an die Nachbarn immer nur Vorteile: "Polen hat die Möglichkeit, Weißrussland bei der Festigung seiner Souveränität zu unterstützen", sagte Jan Nowak Jezioranski. Aus diesem Grunde schlug er vor, das polnische Radio Freies Europa zu gründen: "Um den Weißrussen hier zu ermöglichen, ihre Ansichten den Landsleuten mitzuteilen, die in der Heimat leben. "Dabei geht es nicht um den Kampf im Äther, sondern um eine objektive und fundierte Berichterstattung", erläuterte Jan Nowak Jezioranski. (...)

Der Sender Racja in Bialystok sendet seit drei Jahren und wird vor allem in der Region Podlasie empfangen, die von vielen Weißrussen bewohnt wird. Bisher war das ein Privatsender, der vom Staat nicht unterstützt wurde. Seit einigen Monaten leidet dieser Sender unter finanziellen Schwierigkeiten und seine Zukunft ist ungewiss. Seit Juni wird lediglich Musik gespielt und es gibt keine Nachrichten oder Informationssendungen. Die dort beschäftigten Journalisten wurden in Urlaub geschickt.

Der Leiter des Senders Racja, Eugeniusz Wappa, gab zu, diese Idee von Jan Nowak Jezioranski vorher nicht gekannt zu haben. Er bewertete sie jedoch als sehr positiv. Er stimmte zu, dass der Sender jetzt aufgrund seiner gegenwärtigen Finanzlage nicht imstande ist, seinen Aufgaben als Informationssender für die weißrussische Minderheit in Polen nachzukommen. (Sta)