1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Porsche-Mitarbeiter wollen kämpfen

19. Juli 2009

Die Mitarbeiter von Porsche wollen eine Eingliederung in den VW-Konzern mit allen Mitteln verhindern. Sie sehen tausende Jobs in Gefahr - und das nur für einen Traum von VW-Patriarch Piech.

https://p.dw.com/p/IshN
Logos von Porsche und VW (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ dpa

"Eine Übernahme durch VW würde die 11.000 Arbeitsplätze bei Porsche gefährden und einzig dazu dienen, den Traum von Herrn Piech zu erfüllen", sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist, der "Bild am Sonntag" (Ausgabe vom 19.07.2009). "Mit Polo-Teilen können Sie keinen Porsche bauen", fügte er hinzu.

Hück kündigte massiven Widerstand gegen die Pläne von VW-Patriarch und Aufsichtsratschef Ferdinand Piech an, den Sportwagenbauer als zehnte Marke in den Wolfsburger Konzern zu integrieren. "Wir werden dafür kämpfen, dass Porsche immer Porsche bleibt", betonte er laut Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung".

"Den Betrieb lahmlegen"

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück (Foto: AP)
Porsche-Betriebsratschef Uwe HückBild: AP

Auch andere Medien berichten, es könne demnächst Streiks oder Werksbesetzungen geben. Arbeitnehmervertreter wurden mit Ankündigungen zitiert, man wolle "den Betrieb komplett lahmlegen", bis die Eigentümerfamilien Porsche und Piech sich auf die Forderungen der Arbeitnehmer einließen.

Zuvor hatte das Magazin "Spiegel" berichtet, die Porsche AG solle in zwei Schritten an Volkswagen verkauft werden. So sei geplant, dass VW zunächst 49,9 Prozent der Anteile an dem Sportwagenhersteller übernehme und zu einem späteren Zeitpunkt den gesamten Rest. Die Porsche-Holding dürfte dafür etwa acht Milliarden Euro kassieren und könnte damit den größten Teil ihrer Schulden begleichen.

Oettinger soll sich für Jobs engagieren

Betriebsratschef Hück bestritt Meldungen, wonach bereits bei einer Aufsichtsratssitzung am kommenden Donnerstag über den Verkauf von Porsche entschieden wird. "Wir haben noch nicht einmal die Unterlagen, also können wir noch gar nichts beschließen. Das ist eine gezielte Falschmeldung", so Hück. Er forderte den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger auf, sich für die bedrohten Arbeitsplätze einzusetzen.

Der niedersächsische Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Christian Wulff hatte erklärt, bei den Sitzungen der Kontrollgremien von Porsche und Volkswagen am Donnerstag solle eine Grundsatzvereinbarung für einen integrierten Automobilkonzern eine breite Mehrheit bekommen.

Wiedeking laut Medien vor dem Aus

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (Foto: Porsche)
Hat sich mit der geplanten VW-Übernahme verhoben: Porsche-Chef Wendelin WiedekingBild: Porsche

Porsche hatte ursprünglich geplant, den gesamten VW-Konzern zu übernehmen. Dabei häufte der Sportwagenbauer allerdings Schulden von neun Milliarden Euro an. VW-Aufsichtsratchef Piech will daher den Spieß nun umdrehen. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking setzt hingegen darauf, mit Hilfe von Investoren aus Katar seine alten Pläne umzusetzen.

Seit mehreren Tagen halten nun allerdings Spekulationen über ein Abtreten Wiedekings von der Porsche-Spitze an. Das Unternehmen und Wiedeking selbst dementierten sie bislang aber immer. Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte am Sonntag aus Porsche-Aufsichtsratskreisen, Wiedeking sei "nicht zu halten". Fraglich sei nur noch, wie der Abtritt ablaufe. Nach Berichten von "Spiegel" und "Wirtschaftswoche" haben sich die Porsche-Eigentümer schon auf Produktionsvorstand Michael Macht als Nachfolger geeinigt. (gri/qu/ap/rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen