Portugal darf weiter hoffen
13. Juni 2012Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff in der Arena in Lemberg (Lwiw) stand den portugiesischen Anhängern ins Gesicht geschrieben. Im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe B siegten die Iberer im ukrainischen Lwiw gegen Dänemark glücklich mit 3:2 (2:1). Der eingewechselte Silvestre Varela sicherte mit seinem Tor in der 87. Minute den portugiesischen Erfolg.
Ideenlose Portugiesen
Es war ein nervöser Auftakt, den die 31.840 Zuschauer im ukrainischen Lwiw am frühen Abend zusehen bekamen. Erstes Aufsehen erregte die Verletzung des Dänen Niki Zimling, der bereits in der 16. Minute ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Mittelfeldspieler Jakob Poulsen in die Partie. Die Portugiesen um Superstar Christiano Ronaldo wirkten in der Anfangsphase zunächst nervös und ideenlos. Da war es symptomatisch, dass den Portugiesen eine Standartsituation in der 24. Minute zum ersten Tor der Partie verhalf. Nach einem Eckball durch Joao Moutinho landete der Ball auf dem Kopf von Portugals Abwehrchef Pepe, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einnetzte. Dänemarks Torhüter Stephan Andersen war ohne jede Chance.
Partie wird besser
Das Team von Paulo Bento bestimmte fortan die Partie und auch Christiano Ronaldo kam besser ins Spiel. Trotzdem ließen kreativ vorgetragene Angriffe weiter auf sich warten. Denn erneut sorgte ein Freistoß für Gefahr vor dem dänischen Tor. Ronaldos Schuss wurde jedoch abgefälscht und verfehlte das Ziel um wenige Meter (33. Minute). Besser machte es einige Minuten später Ronaldos Teamkollege Helder Postiga, der, nach einer guten Hereingabe von Nani, den Ball aus fünf Metern unhaltbar im Tor unterbrachte.
Die Dänen zeigten sich durch die beiden Tore nicht beeindruckt. Wenige Minuten nach dem 2:0 tauchte das Team von Trainer Morton Olsen das erste Mal gefährlich vor dem Gehäuse der Portugiesen auf. Nach einer Kopfball-Vorlage von Michael Krohn-Dehli köpfte Offensiv-Mann Nicklas Bendtner freistehend ins Tor – der verdiente Anschlusstreffer in der 41. Minute.
Ronaldo scheitert erneut
Die erste gute Szene der zweiten Hälfte gehörte dann wieder der portugiesischen Nationalmannschaft. Nach einem tollen Pass von Nani im Mittelfeld, steuerte Ronaldo alleine auf den dänischen Schlussmann zu, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Andersen (50.). Portugal war nun besser im Spiel, doch auch die Dänen kamen zu einer guten Tormöglichkeit (62.). William Kvist zog aus gut 20 Metern ab; der Ball flog knapp am Gehäuse der Portugiesen vorbei. Es blieb jedoch zunächst bei diesen beiden Chancen. Fortan entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel ohne wirkliche Highlights. Es dauerte bis zur 77. Minute bis zur nächsten Torchance: Plötzlich tauchte Christiano Ronaldo völlig frei vor dem dänischen Schlussmann auf, schob den Ball aber viel zu lässig am Tor vorbei. Ronaldos Unvermögen nutzte im direkten Gegenzug dann aber Dänemark. Nach einer guten Hereingabe von Jacobsen war es erneut Bendtner, der den Ball mit dem Kopf ins Netz wuchtete.
Entscheidung kurz vor Schluss
Der Ausgleichtreffer war Portugals Weckruf. Das Team von Paulo Bento drängte auf die erneute Führung. In der 87. Minute war es dann soweit: Es bildete sich eine riesige portugiesische Spielertraube an der dänischen Eckfahne. Doch nicht Superstar Ronaldo war dafür verantwortlich, sondern der nur wenige Minuten zuvor eingewechselte Silvestre Varela. Er sorgte für große Erleichterung bei den portugiesischen Verantwortlichen. Nach einer Hereingabe von Fabio Coentrao schloss Varela mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz zum 3:2-Endstand ab und ließ dem dänischen Schlussmann keine Abwehrchance (87.). Portugal freut sich über die ersten drei Punkte im Turnier und darf somit weiter auf den Einzug ins Viertelfinale hoffen.