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Politik

Potsdamer Weihnachtsmarkt evakuiert

1. Dezember 2017

Wegen eines verdächtigen Pakets räumte die Polizei Teile der Innenstadt. Auch ein Abschnitt des Weihnachtsmarkts wurde abgeriegelt. In der Sendung waren Nägel, Kabel, Batterien und ein Böller.

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Deutschland Potsdam Evakuierung Weihnachtsmarkt
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stähle

Wie die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (PNN) berichten, war das Paket an eine Apotheke geliefert worden. Weil ein Mitarbeiter herausschauende Drähte entdeckte, informierte er die Sicherheitsbehörden.

Ein Abschnitt des Weihnachtsmarkts, der in diesem Teil der Innenstadt gerade stattfindet, wurde abgeriegelt. Spezialkräfte untersuchten derweil den verdächtigen Gegenstand. Wie die Polizei zuerst mitteilte, wurde darin eine sogenannte Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung (USBV) identifiziert.

Innenminister Karl-Heinz Schröter teilte später mit, das Paket habe einen sogenannten Polenböller sowie Nägel enthalten. Es deute einiges darauf hin, dass das Paket nicht explosionsfähig war, weil kein Zünder gefunden wurde, sagte er.

Die Nägel, die sich bei einer Röntgendurchleuchtung zeigten, hätten sich in einem Metallgefäß, ähnlich einer Konservendose, befunden. Die Polizei sprach von "etlichen hundert Gramm Nägeln" sowie Drähten, Pulver und Batterien.    

Staatsschutz übernimmt Ermittlungen

Die Paketsendung sei mittels eines starken Wasserstrahls kontrolliert gesprengt worden, sagte der Innenminister. Die Polizei hatte die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen informiert und das Areal um die Apotheke geräumt.

Derweil übernahm der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen. Hintergrund sei, dass ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne, sagte der Polizeisprecher Torsten Herbst. Zudem gebe es beim Staatsschutz Spezialisten für Spreng- und Brandsätze. 

Nicht weit von Sanssouci

Der traditionelle Markt "Blauer Lichterglanz" zieht alljährlich viele Menschen in der Potsdamer Innenstadt an. Er erstreckt sich bis in die Nähe des weltbekannten Schlosses Sanssouci.

Anfang der Woche hatten zahlreiche Weihnachtsmärkte in Deutschland eröffnet. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden bundesweit verschärft. So ließen viele Städte Betonbarrikaden aufstellen. Im Dezember 2016 war der Attentäter Anis Amri mit einem gekaperten Lastwagen in den Markt an der Berliner Gedächtniskirche gefahren. Zwölf Menschen wurden damals getötet, mehr als 70 verletzt.

jj/rb (dpa, polizei, pnn)