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Präsident von Serbien-Montenegro lobt Zagrebs Kooperation mit Den Haag

15. Dezember 2005

Bei ihrem Treffen in Zagreb waren sich die Präsidenten von Serbien-Montenegro und Kroatien einig darin, dass die Verpflichtungen gegenüber dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal voll erfüllt werden müssen.

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Belgrad wäre gerne da, wo Kroatien bereits istBild: AP

Der Präsident von Serbien und Montenegro, Svetozar Marovic, hat am Dienstag (13.12.) für einen Tag Kroatien besucht. Er erwiderte damit den Besuch des kroatischen Präsidenten Stipe Mesic in Belgrad. Den beiden Präsidenten wurde ein Projekt vorgestellt, dass die OSZE aufgelegt hat, um die Rückführung kroatischer Bürger serbischer Herkunft, die sich derzeit in Serbien-Montenegro und Bosnien-Herzegowina aufhalten, voranzubringen. Denn die Rückkehr der Flüchtlinge stellt eine der wichtigsten offenen Fragen in den Beziehungen dieser Länder dar.

Marovic: Kroatien hat seine Verpflichtungen erfüllt

Marovic und Mesic sprachen auch andere Themen in den bilateralen Beziehungen an. Der serbisch-montenegrinische Präsident sagte, dass er gerne dort wäre, wo sich die kroatischen Bürger heute befänden, nämlich auf dem Weg nach Europa. "Denn vor uns liegt noch, dass wir das tun, was Kroatien getan hat: Wir müssen unsere Verpflichtungen gegenüber der internationalen Gemeinschaft, gegenüber dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag vollständig erfüllen. Diesen Verpflichtungen kann man sich nicht entziehen. Wir erwarten, dass uns dabei wirklich alle helfen, die uns auf irgendeine Art helfen können."

Mesic kritisiert Kriegsveteranen-Proteste

Der kroatische Präsident äußerte sich zu den jüngsten Protestversammlungen der Kriegsveteranen-Vereine in Kroatien. Nach der Verhaftung des vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal angeklagten Ex-Generals Ante Gotovina waren viele Kriegsveteranen in Kroatien auf die Straße gegangen, um ihre Unterstützung zu demonstrieren. Dazu erklärte Mesic: "Ich kann nicht verschweigen, dass wir dieser Tage in Kroatien Zeuge werden eines unwillkommenen Widerhalls einer bestimmten Form der Auseinandersetzung mit der Geschichte. Ich glaube an die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal und an das Erscheinen kroatischer Bürger vor diesem Gericht. Die, die sich dem widersetzen, manchmal auch sehr aggressiv und in einer Art, die uns vor den Augen der Welt nur diskreditieren kann, tragen nur negative Eindrücke von Kroatien in die Region, aber auch nach Europa. Und auch nach Kroatien selbst."

Gordana Simonovic, Zagreb
DW-RADIO/Kroatisch, 14.12.2005, Fokus Ost-Südost