1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Prekäre Finanzlage"

30. November 2001

- Zukunft des größten Autowerks in Polen bleibt ungewiss

https://p.dw.com/p/1Qci

Warschau, 29.11.2001 ZYCIE, poln.

Die neue Regierung hat große Probleme mit der verschuldeten Fabrik Daewoo-FSO in Warschau, weil die Banken, denen diese Fabrik fast 600 Millionen Zloty (etwa 300 Millionen DM) schuldet, ab Mitte Dezember berechtigt sind, ein Insolvenzverfahren zu beantragen. Die prekäre finanzielle Lage der Fabrik Daewoo-FSO wirkt sich aber auch auf die rasche Senkung der Verkaufszahlen der Wagen der Marke Daewoo in Polen aus. Der Konzern versichert jedoch, dass sowohl die Lieferung von Ersatzteilen als auch der Wartungsservice für die Autos der Marke Daewoo gesichert sei. (...)

Der Wirtschaftsminister hat vor kurzem ein Schreiben vom Vorstand des Konzerns Hyundai erhalten, in dem der Vorsitzende unmißverständlich zu verstehen gibt, dass er kein Interesse an Investitionen in die Fabrik in Polen hat.

Angesichts dieses Schreibens ist auch klar, dass sich sowohl die polnische Regierung als auch die Fabrik Daewoo-FSO erneut am Ausgangspunkt befinden. Die Zeit wird jedoch immer knapper, weil das Stillhalteabkommen mit den Gläubiger- Banken nur bis zum 15. Dezember gilt.

Die dramatische Lage der Fabrik Daewoo-FSO war gestern (28.11.2001) Thema eines Treffens zwischen dem Wirtschaftsminister, dem Vorstand der Fabrik Daewoo-FSO und den Banken. Leider brachte dieses Treffen keine konkreten Ergebnisse. Bisher wurden auch keine Dokumente vorbereitet, die attraktive Bedingungen für potentielle Investoren sichern. (...)

"Am einfachsten wäre es, jetzt ein Insolvenzverfahren zu beantragen, aber zum Glück hat bisher niemand laut darüber gesprochen. Ein Investor wird sich von alleine nicht bei der Fabrik melden und man sollte vielleicht versuchen, noch einmal mit dem Konzern Hyundai zu verhandeln und bessere Bedingungen anzubieten", meint Wojciech Drzewiecki von der Firma SAMAR. (Sta)