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Presse: GM muss Insolvenzantrag vorbereiten

13. April 2009

Seit Wochen wird über eine drohende Zahlungsunfähigkeit des einst weltgrößten Autobauers General Motors spekuliert. Nun heißt es, die US-Regierung dränge bereits auf die Vorbereitung des Insolvenzantrages.

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GM-Logo (Grafik: DW)
Weiter auf dem Weg nach unten - der einst weltweit größte Autobauer General MotorsBild: AP

Die US-Regierung hat die angeschlagene Opel-Mutter General Motors einem Zeitungsbericht zufolge angewiesen, einen Insolvenzantrag vorzubereiten. Das Gerüst dafür müsse stehen, damit ein solcher Antrag bei Bedarf pünktlich zum 1. Juni gestellt werden könne, berichtet die "New York Times". Ziel sei es, im Fall eines Bankrotts GM in einen guten und einen schlechten Teil zu spalten. Letzterer würde dann gänzlich unverkäufliche Marken und Fabriken enthalten und könne über mehrere Jahre abgewickelt werden.

GM selbst hatte Insolvenz nicht ausgeschlossen

General Motors-Chef Henderson (Foto: AP)
Will den Wahrheiten ins Auge sehen - der neue GM-Chef Fritz HendersonBild: AP

Weder GM noch das US-Finanzministerium äußerten sich zu dem Bericht der "New York Times". Der Zeitungsbeitrag kommt aber nicht überraschend. Die Regierung hatte die Restrukturierungspläne von GM mitsamt der Bitte um weitere Staatshilfen jüngst als unzureichend zurückgewiesen und GM nur noch bis Ende Mai Zeit für ein neues Sanierungskonzept gegeben. Auch vor diesem Hintergrund hatte selbst der neue GM-Chef Fritz Henderson eine Insolvenz nicht mehr ausgeschlossen.

Was wird aus Opel ?

Opel-Werk (Foto: AP)
Auch Opel steht unter DruckBild: AP

Das Geschehen rund um General Motors wird in Deutschland mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Die deutsche GM-Tochter Opel mit ihren rund 25.000 Beschäftigten sucht dringend einen Investor, um sich von GM lösen zu können. Ein Opel-Sprecher hatte jüngst gesagt, eine GM-Insolvenz würde nicht automatisch auch eine Opel-Insolvenz nach sich ziehen, da beide Firmen rechtlich eigenständige Einheiten seien.

Die Zukunft des deutschen Traditionsunternehmens ist auch innenpolitisch ein zentrales Thema. Die Frage von Staatshilfen wird in der großen Koalition kontrovers diskutiert. Während Kanzlerin Angela Merkel von der CDU eine staatliche Beteiligung bei Opel bislang ausgeschlossen hat, ist seitens des Koalitionspartners SPD immer wieder für einen solchen staatlichen Einstieg geworben worden. Sowohl SPD-Kanzlerkandidat und Außenminister Frank-Walter Steinmeier als auch SPD-Chef Franz Münterfering sind im Notfall für eine Staatsbeteiligung an Opel. (haz/mag/afp/rtr)