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Prinz El Hassan bin Talal: Neue Formen des kulturellen Dialogs erforderlich

6. April 2006

Prinz von Jordanien und Präsident des Club of Rome im Interview von DW-WORLD.DE

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"Es ist wichtig, ihre kulturelle Identität zu respektieren": Prinz Hassan Bin TalalBild: DW/Zahi Alawi

Neue Formen des kulturellen Dialogs hat der jordanische Prinz El Hassan bin Talal gefordert. In einem Interview von DW-WORLD.DE sagte Talal: "Wir brauchen einen Dialog, der den Terrorismus ablehnt und zugleich das menschliche Leben kompromisslos respektiert und schützt." Der Bruder des verstorbenen Königs Hussein von Jordanien und Vorsitzende des Club of Rome sprach sich für "neue überkonfessionelle und überregionale Kooperationsformen wie die KSZE" aus. Man müsse sich vergegenwärtigen, dass "die große Mehrheit der Muslime Andersdenkende respektiert, auf der anderen Seite Muslime die häufigsten Opfer des Terrorismus sind".

Der gegenwärtige Dialog basiere darauf, dass die arabische Welt „wirtschaftliche Forderungen an den Westen stellt und der Westen von der arabischen Welt kulturelle Anpassung an die Moderne in Form von Zugeständnissen verlangt. Das vertieft die Gräben zwischen beiden Kulturen, insbesondere zwischen Arm und Reich."

Beispielhaft nannte der jordanische Prinz Jugendinitiativen in Deutschland, die sich dafür einsetzten, hierzulande lebende Araber bei der Integration zu unterstützen. Prinz Talal: "Es ist wichtig, ihre kulturelle Identität zu respektieren, fernab jeglicher Engstirnigkeit." Arabische Jugendliche trügen in Europa zum Wohlstand bei. Man solle sich "davor hüten, die Araber reflexhaft und pauschal mit Terroristen und Ewiggestrigen in Verbindung zu bringen. Beim momentanen Konflikt handele es sich nicht "um einen Kampf zwischen den Kulturen, sondern um einen Wettbewerb der Ideen und Iden-titäten, für die adäquate Foren und Rahmenbedingungen geschaffen werden sollten", so Talal in der Deutschen Welle.
5. April 2006
122/06