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ProCredit Bank eröffnet regionale Fortbildungsstätte in Mazedonien

15. März 2007

Die in Deutschland ansässige ProCredit Holding ist auf Vergabe von Kleinkrediten spezialisiert. In Mazedonien betreibt sie eine der erfolgreichsten Banken. In Skopje entsteht nun ein großes Aus- und Fortbildungszentrum.

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Die ProCredit Bank hat kürzlich ihr neuestes Projekt umgesetzt und in Skopje eine Akademie gegründet. Die Bank unter dem Dach der weltweit tätigen ProCredit Gruppe will die mazedonische Hauptstadt zu einem regionalen Zentrum für Aus- und Fortbildung von Bankfachleuten aus Osteuropa ausbauen. In der Akademie sollen künftig die Bankangestellten aus den zehn mittel- und osteuropäischen Ländern, in denen die Bank eigene Filialen hat, weitergebildet werden. Helen Alexander, Geschäftsführerin der ProCredit Holding AG, meint: "Skopje wird das Herz der ProCredit Bank in Europa werden. Im Laufe des Jahres werden circa 100 Fachleute in die Geschäfte der ProCredit Bank eingeführt. Demnächst wird die Zahl der weitergebildeten Bankleute auf 400 steigen."

Regionale Akademie

Die Führung der ProCredit Bank Macedonia setzt hohe Erwartungen in die Eröffnung der Akademie. Dies hat Manager Borislav Kostadinov zufolge große Bedeutung für das Ansehen Mazedoniens in der Geschäftswelt. "Erstens bin ich der Meinung, dass das eine sehr gute Nachricht für Mazedonien ist. Es ist eine regionale Akademie für alle ProCredit Banken von Mittel- und Osteuropa – von der Ukraine bis Albanien." In diesem Jahr würden noch zwei neue Banken in Armenien und Kirgisistan eröffnet. Das Ziel der ProCredit Bnk sei es, das mittlere Management auszubilden. "Das sind die wichtigsten Manager, die die Politik der Bank auf regionaler Ebene durchführen", meint Kostadinov.

Kleinere Unternehmen im Mittelpunkt

Die ProCredit Bank Macedonia hat im Juli 2003 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Von sieben Zweigstellen Ende 2004 wurde das Netzwerk auf inzwischen 25 ausgebaut. Die Kundschaft der Bank sind Klein- und Kleinstunternehmen, darunter Handwerksbetriebe, aber auch mittelständische Unternehmen. Dadurch ist sie eine der führenden Banken in Mazedonien geworden mit einem Kreditportfolio von rund 150 Millionen Euro. "Der große Erfolg ist einer von dieser Bank erkannten Nische zu verdanken, die bis dato nicht ausreichend von den anderen Banken bedient wurde. Es handelt sich um Mikrokredite für kleine und mittlere Unternehmen. Unter diesem Aspekt hat die Bank eine führende Funktion übernommen", sagt die stellvertretende Direktorin Jovanka Popovska. Das Geschäftskonzept sei ausgesprochen kundennah. Unsere Mitarbeiter warten nicht, dass die Kunden zu uns kommen, sondern sie sind auf dem Markt, bei den Taxifahrern, bei den Bauern, in den Dörfern präsent", erklärt Popovska.

Die Geschäftstätigkeit der ProCredit Bank in Mazedonien hat jedoch keinen echten Wettbewerb des Bankensektors in Mazedonien ausgelöst. Die Kreditversorgung ist weiterhin ungünstig, die Zinssätze sind eher hoch. Jovanka Popovska bekräftigt allerdings, dass die Dienstleistungen der Banken in Mazedonien im Vergleich zu anderen Ländern durchaus attraktiv seien. Bei den Zinsen liege Mazedonien im Mittelfeld. "Der Zinssatz ist in Rumänien, Georgien und der Ukraine wesentlich höher. Dort ist die Zahl der Banken auch relativ niedrig iund der Markt ist unzureichend gedeckt. In Rumänien z.B. gibt es sehr viele bekannte Banken, sie beschäftigen sich aber nicht mit der Finanzierung von Klein- und Kleinstunternehmen", sagt Popovska.

Goran Petreski, Skopje
DW-RADIO/Mazedonisch, 14.3.2007, Fokus Ost-Südost