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Prognose: Auto-Absatz in Europa bricht ein

1. Januar 2010

Trübe Aussichten für Europas Automärkte: Experten erwarten einen Absatz-Einbruch. Ganz anders sehen die Prognosen für China, die USA und Russland aus.

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Chinesisches Autowerk in Hefei
Der chinesische Automarkt boomtBild: AP

"Die Autowelt wird derzeit neu geordnet - und dies hat Konsequenzen für die Produktionsstandorte", heißt es in einer am Freitag (01.01.2010) veröffentlichen Studie des renommierten Autoforschers Ferdinand Dudenhöffer vom Car-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen.

Der große Einbruch blieb aus

Trotz der Wirtschaftskrise war 2009 dank Abwrackprämie und Konjunkturprogrammen das sechstbeste Verkaufsjahr für Autos weltweit. "Der große Einbruch ist ausgeblieben", betont Autoexperte Dudenhöffer. Der Studie zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit 52,8 Millionen Autos verkauft, 5,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. In Deutschland dagegen wurden dank der Prämie 3,8 Millionen Autos verkauft - 24 Prozent mehr als noch 2008. Auch in Westeuropa stieg die Zahl der Verkäufe deutlich.

Symbolbild Abwrackprämie
Abwrackprämie - Segen oder Fluch?Bild: AP / DW-Fotomontage

Dagegen gingen allein in Nordamerika die Verkäufe um fast 22 Prozent auf 12,5 Millionen Fahrzeuge zurück. Der russische Markt brach um 44 Prozent ein; weitere Verlieren waren Japan, Kanada, Spanien und England. Spitzenreiter des weltweiten Automarkts war nach der Hochrechnung China mit einem Zuwachs von 44 Prozent auf 8,2 Millionen Autos.

2010 massive Marktverschiebungen

Für 2010 rechnet Dudenhöffer mit massiven Marktverschiebungen. In der Summe entwickle sich der weltweite Automarkt jedoch positiv. Insgesamt werde die Nachfrage um 4,3 Prozent auf 55 Millionen Autos steigen - vor allem dank der Märkte in den USA, China, Russland und Indien.

In Westeuropa allerdings werden im neuen Jahr fast eine Million Autos weniger verkauft als 2009 - ein Minus von sieben Prozent. Für Deutschland erwartet der Experte einen Einbruch der Nachfrage um ein Viertel auf 2,8 Millionen Autos. "Insbesondere der starke künstliche Push durch die Abwrackprämie in Deutschland ist für den Rückgang verantwortlich", meint Dudenhöffer. "Deutschland zieht Westeuropa nach unten."

Autor: Wim Abbink (dpa, rtr)
Redaktion: Reinhard Kleber