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Programme für arbeitslose Roma in Tschechien

14. November 2002

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Prag, 12.11.2002, RADIO PRAG, deutsch

Das Ministerium für Arbeit und Soziales der Tschechischen Republik versucht der hohen Arbeitslosigkeit der Roma-Minderheit zu begegnen. Hierfür wurde eine Arbeitgruppe gebildet, die sich mit dem Problem schwer vermittelbarer Arbeitssuchender beschäftigt. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Roma-Minderheit, die laut Angaben des Ministeriums zweifellos in diese Kategorie einzuordnen ist.

Oberstes Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Integrationsprogramme für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose zu erstellen, von denen viele Angehörige der Roma-Minderheit sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ungenügende Vorbereitung der Arbeitssuchenden auf den Arbeitsmarkt und ihr in vielen Fällen eher niedriger Bildungsstand gehören ebenso dazu wie die oftmals schlechte Entlohnung und Diskriminierung von Seiten der Arbeitgeber. Zdenek Skromach, Minister für Arbeit und Soziales der Tschechischen Republik erläutert, warum er diese Arbeitsgruppe für so wichtig hält:

"Die Tätigkeit der Arbeitsgruppe ist im Hinblick auf die Eingliederung schwer vermittelbarer Arbeitssuchender auf dem Arbeitsmarkt, zu denen auch ein Teil der Roma-Bevölkerung gehört, von außerordentlichgroßer Bedeutung. Für besonders wichtig halte ich, dass sich hier Vertreter der Roma-Minderheit und Mitarbeiter des Ministeriums, die sich gerade mit dieser Problematik beschäftigen, zusammenschließen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Nicht zuletzt in Hinblick auf die Reformen in der öffentlichen Verwaltung ist es notwendig Wege zu finden, Probleme an ihrem Ursprung anzupacken. Im Falle der hohen Arbeitslosenquote von Roma handelt es sich um kein reines Beschäftigungsproblem, denn Arbeitslosigkeit ist ein allgemeines Problem eines bestimmten Teils der Bevölkerung. Vielmehr geht es um Diskriminierung. Uns sind Fälle bekannt, wo sich beispielsweise Roma telefonisch für eine Stelle bewerben, diese vom Arbeitgeber zugesagt bekommen und, sobald sie dann zur Arbeit erscheinen und der Arbeitgeber feststellt, dass der Bewerber Roma ist, mit einer fadenscheinigen Begründung doch wieder weggeschickt werden. Dem müssen wir einen Riegel vorschieben."

Für arbeitslose Roma mit elementarer Schulbildung oder niedriger beruflicher Qualifikation wurden bereits spezielle Integrationsprogramme eingeführt. Die Arbeitsgruppe versucht außerdem die Zusammenarbeit mit anderen Ministerien, Gemeindeverwaltungen und staatlichen Unternehmen herzustellen, um zu gewährleisten, dass Roma bei der Vergabe öffentlicher Aufträge berücksichtigt werden. (...) (fp)