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Prostitution: Promi-Protest gegen Amnesty International

28. Juli 2015

Oscar-Preisträgerinnen Meryl Streep und Kate Winslet sowie andere US-Stars haben einen Protestbrief an Amnesty International unterschrieben. Darin kritisieren sie die geplante Entkriminalisierung der Sexindustrie.

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UK screening 'Into The Woods' - Meryl Streep
Bild: picture-alliance/dpa/F. Arrizabalaga

Es werden immer mehr, darunter viele berühmte Frauen, die die Online-Petition unterstützen. Auch Emily Blunt, Lena Dunham und Anne Hathaway gehören zu den mehr als 3300 Menschen, die mit ihrer Unterschrift verhindern wollen, dass die Menschenrechtsorganisation auf einer Konferenz in Dublin im August ihre Haltung zur Sexindustrie ändert. Ein interner Strategieentwurf von Amnesty International war an die Öffentlichkeit gelangt, in dem es heißt: "Amnesty International ist gegen die Kriminalisierung oder Bestrafung von Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Kauf oder Verkauf von einvernehmlichem Sex zwischen Erwachsenen."

Aufklärung statt Entkriminalisierung

Die Verfasser des Briefes sind "zutiefst besorgt" über den Entwurf von Amnesty International. Die amerikanische Organisation Coalition Against Trafficking in Women (CATW) befürchtet, dass damit Zuhälterei, das Führen von Bordellen und bezahlter Sex legalisiert würden. Eine Entkriminalisierung der Sexindustrie, die inzwischen rund 99 Milliarden weltweit umsetze, würde aus Zuhältern "Geschäftsmänner" machen. Amnestys Ruf würde irreparabel beschädigt, heißt es in dem Brief, "wenn die Organisation für die Ausbeuter Partei ergreife und nicht für die Ausgebeuteten."

Deshalb schlagen die Gegner des Entwurfs das "nordische" Modell vor, das Prostituierten Unterstützung bei einem Austieg anbietet, Zuhälter über die Folgen ihres Handelns aufklärt und Geldstrafen verhängt. Es wird bereits in Kanada, Schweden, Norwegen und Island angewendet - im Unterschied zu den Niederlanden oder Deutschland, wo Prostitution nicht strafrechtlich verfolgt wird.

so/jb (dpa/RTRE)