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Protest gegen Mord an Aktivistinnen

12. Januar 2013

In Paris haben Zehntausende gegen die Ermordung von drei kurdischen Aktivistinnen protestiert. Der türkische Regierungschef Erdogan verlangte derweil eine Erklärung über Frankreichs Kontakte zu einer der Getöteten.

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Demonstranten halten ein Banner mit den Bildern der getöteten Aktivistinnen (Foto: AP/dapd)
Bild: dapd

Auf Transparenten brachten die Demonstranten ihr Entsetzen über die Ereignisse vom vergangenen Donnerstag zum Ausdruck und forderten von Frankreich die schnelle Aufklärung des Verbrechens und eine harte Bestrafung der Täter. Die meisten der rund 15.000 Kundgebungsteilnehmer waren aus Deutschland angereist. Viele schwenkten Fahnen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Kurden aus ganz Europa waren aufgerufen worden, sich an der Demonstration zu beteiligen.

Rätselhaftes Verbrechen in Paris

Die drei Aktivistinnen waren in der Nacht zum Donnerstag ermordet im Kurdischen Informationsbüro in Paris aufgefunden worden. Eine von ihnen war das PKK-Gründungsmitglied Sakine Cansiz, die in der Politik der Kurden in Europa eine zentrale Rolle gespielt hatte. Die Polizei sprach von einer Exekution. Die Hintergründe sind unklar.

Erdogan kritisiert Hollande

Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen der türkischen Regierung und Abdullah Öcalan, dem inhaftierten Chef der PKK.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zeigte sich verärgert über Frankreich. Er verlangte eine Erklärung von Präsident François Hollande, weil dieser "mit diesen Terroristen" gesprochen habe. Er reagierte damit auf Äußerungen Hollandes, der erklärt hatte, er habe wie viele andere Politiker eines der Opfer gekannt, "weil sie sich regelmäßig mit uns traf".

Sowohl die Türkei als auch die PKK vermuten, dass mit dem Attentat die derzeit laufenden Friedensgespräche sabotiert werden sollten. Die türkische Regierung machte PKK-Mitglieder verantwortlich und sprach von einer Fehde innerhalb der Organisation. Im Gegenzug warf die PKK der Regierung in Ankara vor, die Schuld für die Morde auf sie abwälzen zu wollen.

uh/as (afp,dpa,rtr)