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Protest im Kohlentunnel

Günther Birkenstock28. August 2012

Bergarbeiter halten Teile der einzigen Kohlegrube Italiens besetzt. Sie haben sich mit 350 Kilogramm Sprengstoff verschanzt und fordern Maßnahmen, damit ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben.

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Minenarbeiter, die sich mit Sprengstoff in einem Kohletunnel verschanzt haben. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Fast 100 Bergarbeiter haben auf Sardinien die Zeche Carbosulcis besetzt, um einen Weiterbetrieb der Grube zu erzwingen. Mit der Aktion in 400 Meter Tiefe wollen die Bergleute Druck auf die Beratungen der Regierung über die Zukunft des einzigen italienischen Kohlebergwerks ausüben. "Wir machen uns Sorgen, dass die Zeche geschlossen werden könnte", sagte der 54-jährige Sandro Mereu der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir fürchten um unsere Jobs."

Die Bergleute plädieren zur Sicherung des Unternehmens für eine Kombination von Kohleförderung und der Einlagerung von Kohlendioxid. Die umstrittene Einlagerung gilt bei Befürwortern als eine Möglichkeit, die Atmosphäre von dem Treibhausgas zu entlasten und damit die Klimaveränderung zu verlangsamen. Das Bergwerk Carbosulcis verfügt über geschätzte 600 Millionen Tonnen Kohlereserven, ist aber nicht produktiv genug.

Die Bergleute von Carbosulcis westlich der Stadt Cagliari haben ihre Zeche in der Vergangenheit schon mehrfach besetzt. 1984, 1993 und 1995 hatten sie sich in der Grube verschanzt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die längste dieser Aktionen, in denen die Bergleute einen Tunnel besetzt hielten, dauerte 100 Tage.

gb/rb (rtr, dpa)