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Proteste verhindern Uran-Anlage

13. Juli 2013

Die chinesischen Behörden haben nach einem Bürgerprotest Pläne zum Bau einer Uran-Wiederaufbereitungsanlage verworfen. Die Demonstranten hatten sich im Internet verabredet.

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Bürger in Jiangmen protestieren gegen den Plan, eine Uran-Anlage vor Ort zu errichten (Foto: Junwei)
Proteste in JiangmenBild: Junwei

Eine im Süden Chinas geplante Uran-Anlage wird nach Protesten von Anwohnern nun doch nicht gebaut. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. "Aus Respekt vor dem Willen des Volkes" sei das Projekt gestoppt worden, hieß es zudem auf der Website der Stadtverwaltung von Heshan in der Provinz Guangdong. Die Anlage der staatlichen Atombehörde CNNC sollte umgerechnet rund 4,6 Milliarden Euro kosten.

Eine Liste mit chinesischen Schriftzeichen (Foto: Junwei)
Wächst das Umweltbewusstsein der Chinesen?Bild: Junwei

Zuvor hatten etwa tausend Menschen in Jiangmen in der Provinz Guangdong gegen die geplante Anlage protestiert. Zu der Demonstration, die offiziell als "Spaziergang" deklariert wurde, hatten sich die Teilnehmer im Internet verabredet. Sie befürchten vor allem negative Auswirkungen auf die Umwelt und Gesundheitsgefahren. Auch in Hongkong und Macao waren Sorgen über die Anlage laut geworden. Für Sonntag waren weitere Aktionen geplant.

In China war es in den vergangenen Monaten mehrmals zu Protesten gegen Industrie-Anlagen gekommen, was Beobachter als Zeichen für ein wachsendes Umweltbewusstsein der Bevölkerung werten. In einigen Fällen gingen die chinesischen Behörden auf die Forderungen der Bürger ein. Mehrere Metall- und Chemiewerke sind wegen entsprechender Proteste nicht gebaut worden. In der nahe der Stadt Jiangmen geplanten Anlage sollte unter anderem Uran angereichert werden. In Guangdong sind fünf Kernkraftwerke in Betrieb, ein Dutzend weitere sind geplant.

pg/nem (dpa, rtr, afp)