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Prozess gegen Katzav auf Herbst vertagt

14. Mai 2009

In Israel hat der Prozess gegen Ex-Staatspräsident Mosche Katzav begonnen. Er soll Mitarbeiterinnen belästigt und vergewaltigt haben. Zum Auftakt wurde nur 20 Minuten verhandelt, dann vertagte sich das Gericht.

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Katzav besteigt ein Auto (Foto: AP)
Auf dem Weg ins GerichtBild: picture-alliance / dpa

Der Prozess soll nun am 1. September fortgesetzt werden. Katzav beteuerte am Donnerstag (14.05.2009) erneut seine Unschuld. "Wir beginnen heute eine lange und schwierige Schlacht, um meinen Namen reinzuwaschen, und ich verspreche euch einmal mehr, dass ich unschuldig herauskommen werde", sagte der 63-Jährige in Tel Aviv. Bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung drohen ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis. In dem Prozess sollen insgesamt 56 Zeugen aussagen.

Katzav (Foto: AP)
Er glaubt an seine UnschuldBild: AP

Die Staatsanwaltschaft wirft Katzav Sexualvergehen gegen mehrere seiner Mitarbeiterinnen während seiner Amtszeit als Tourismusminister und Präsident vor.

Deal mit der Justiz verworfen

Katzav war bereits in einem ersten Verfahren vorgeworfen worden, in seiner Zeit als Tourismusminister von 1998 bis 1999 eine Mitarbeiterin vergewaltigt zu haben. Im vergangenen Jahr hatte er mit dem Obersten Gerichtshof aber ausgehandelt, dass er sich der sexuellen Belästigung, unsittlicher Handlungen und der Zeugenbeeinflussung schuldig bekannte. Im Gegenzug wurde er nicht wegen Vergewaltigung angeklagt. Der Handel mit der Staatsanwaltschaft stieß auf scharfe Kritik bei Frauenorganisationen und Opfern sexueller Gewalt. Katzav wäre mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Kurz darauf strengte er jedoch den neuen Prozess an, um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu widerlegen.

Katzav hatte seit Januar 2007 seine Amtsgeschäfte als israelischer Präsident ruhen lassen, nachdem ihn die Frauen der Übergriffe beschuldigt hatten. Ende Juni 2007 reichte er seinen Rücktritt ein. Zu seinem Nachfolger im Amt wurde Friedensnobelpreisträger Schimon Peres gewählt. (sams/se/gri/dpa/ap/afp/rtr)