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Präsident Yudhoyono vor Wahlsieg

8. Juli 2009

Bei der Präsidentenwahl in Indonesien zeichnet sich ein klarer Sieg von Amtsinhaber Susilo Bambang Yudhoyono ab. Eine zweite Wahlrunde erscheint damit unwahrscheinlich.

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Indonesiens Präsident Yudhoyono mit seiner Frau bei der Stimmabgabe in Jakarta (Foto: AP)
Indonesiens Präsident Yudhoyono bei der Stimmabgabe in JakartaBild: AP

Bei der Präsidentenwahl am Mittwoch (08.07.2009) in Indonesien hat Amtsinhaber Susilo Bambang Yudhoyono offenbar einen klaren Sieg errungen. Hochrechnungen in allen 33 Provinzen zufolge kommt er auf rund 60 Prozent der Stimmen, berichtete die Zeitung "Jakarta Post" in ihrer Online-Ausgabe. Der 59-Jährige hatte von vornherein als klarer Favorit gegen seinen Vizepräsidenten Jusuf Kalla und die ehemalige Präsidentin Megawati Sukarnoputri gegolten. Diese sind laut Prognosen weit abgeschlagen.

Insgesamt waren rund 170 Millionen Indonesier zur Stimmabgabe bei der Präsidentschaftswahl aufgerufen. Sollte der Staatschef wider Erwarten nicht auf einen Stimmenanteil von mehr als 50 Prozent kommen, gäbe es im September eine Stichwahl.

Indonesien ist erst seit dem Ende der Herrschaft von Ex-Diktator Suharto 1998 eine Demokratie - gemessen an der Bevölkerung die drittgrößte der Welt.

Mehr Indonesier konnten wählen

Junge Frauen nach der Stimmabgabe (Foto: AP)
Stolz präsentieren diese Frauen ihren "Beweis" für ihre Teilnahme an der WahlBild: AP

Nach massiven Protesten wegen fehlerhafter Wählerlisten hatte das Verfassungsgericht am Montag ein überraschendes Urteil gefällt. Demnach waren auch nichtregistrierte Wähler zur Stimmabgabe zugelassen, wenn sie ihren Personalausweis vorzeigten. Schätzungen zufolge taucht ein Viertel der 170 Millionen Wahlberechtigten nicht in den Listen auf.

Yudhoyono ist der erste demokratisch gewählte Präsident Indonesiens. Er gewann 2004 mit dem Versprechen die Wahl, entschieden gegen Bestechung vorzugehen. Trotz der wirtschaftlichen Erfolge in den vergangenen Jahren hat Indonesien noch immer große Probleme, etwa beim Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur und einer unabhängigen Justiz. Bis zu 100 Millionen der 235 Millionen Einwohner leben zudem in Armut. Dennoch sind nach Jahrzehnten der Gewaltherrschaft viele Indonesier mit der politischen und wirtschaftlichen Situation ihres Landes zufrieden.

Demokratische Partei stärkste Kraft im Parlament

Laden mit T-Shirts mit den Porträts der Präsidentschaftskandidaten(Foto: AP)
Wahlkampf auf vielen Ebenen - auch auf T-ShirtsBild: AP

Bei der Parlamentswahl Anfang April hatte Yudhoyonos Demokratische Partei ihr bisheriges Ergebnis verdreifacht. Sie wurde mit 20,8 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. An zweiter Stelle folgte die Partei Golkar des früheren langjährigen Diktators Suharto mit 14,45 Prozent. Die Indonesische Partei des Demokratischen Kampfes von Megawati Sukarnoputri kam auf 14 Prozent. (sams/as/hp/dpa/epd/ap)