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10. Mai 2008

Goya als Kriegsberichterstatter, die reduzierten Portraits von Julian Opie und der schonungslose Blick des Lucian Freud. Die Ausstellungstipps.

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Lucian Freud: Naked Portrait on a Red Sofa, 1989 – 91, Quelle: Promo
Lucian Freud: Naked Portrait on a Red Sofa, 1989–91Bild: Lucian Freud

Den neuen Werken des britischen Künstlers Julian Opie widmet das Wiener Museum für moderne Kunst (MAK) von Juni an eine Ausstellung. Der 1958 in London geborene Opie zähle zu den wichtigsten Vertretern britischer Gegenwartskunst, teilte das MAK mit. Bekannt geworden sind vor allem seine Porträts, in denen er die Gesichtszüge von Menschen sehr reduziert mit wenigen Punkten und Strichen darstellt, ohne ihnen ihre Einzigartigkeit zu nehmen. In der Wiener Schau sind vom 10. Juni bis zum 21. September neben einer neuen Porträtserie auch Aktdarstellungen und Animationen zu sehen.

Julian Opie: View of mount Fuji with daisies from route 300, 2007, Quelle: Promo
Julian Opie: View of mount Fuji with daisies from route 300, 2007Bild: Julian Opie and Lisson Gallery/MAK

"Designer, Grafiker, Künstler" - Große Sambonet-Ausstellung in Turin

In den prächtigen Sälen des Palazzo Madama in Turin ist jetzt eine große Retrospektive des italienischen Künstlers und Designers Roberto Sambonet (1924-1995) zu sehen. In gut 800 Exponaten entführt die Schau die Besucher in das Werk des piemontesischen Multitalents. In zwei großen Abteilungen kann der Interessierte die Entwicklung des Künstlers und Designers verfolgen, den kreativen Werdegang von gezeichneten und gemalten Reiseeindrücken, die sich in Industrial Design übersetzen - von Besteck über Aperitif-Gläser bis hin zum Fischkochtopf für Ginori. Die Ausstellung "Roberto Sambonet. Designer, Grafiker, Künstler. 1924-1995" ist noch bis zum 6. Juli in Turin zu besichtigen.

Prager Rudolfinum zeigt Werkschau von US-Fotograf Gregory Crewdson

Francisco de Goya: Der 2. Mai, Quelle: Promo
Francisco de Goya: Der 2. MaiBild: AP

Im Prager Rudolfinum ist noch bis zum 25. Mai eine umfassende Werkschau des US-Künstlers Gregory Crewdson ausgestellt. Rund 60 großformatige Fotoarbeiten zeigen Zyklen aus den Jahren 1985 bis 2005. Der 45-Jährige inszeniert seine Motive aufwendig und lässt beispielsweise ganze Straßenzüge sperren, um seine Aufnahmen in ein Licht zu setzen, welches an alte Meister erinnert. Die Kritik vergleicht Crewdson bereits mit Fotokünstlern wie Jeff Wall und Cindy Sherman. Kurator der Schau ist der Kunstverein Hannover.

Goya-Gemälde vom spanischen Unabhängigkeitskrieg

Julian Opie: Vera, dancer. 3, Quelle: Promo
Julian Opie: Vera, dancer. 3Bild: Julian Opie and Lisson Gallery/MAK

Francisco Goya (1746-1828) war nicht allein ein Hofmaler des spanischen Königshauses. Der Künstler befasste sich in seinen Werken auch mit den politischen und sozialen Umständen seiner Zeit. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem Unabhängigkeitskrieg von 1808 bis 1814. Dieser Krieg der Spanier gegen die napoleonische Besatzung ist auch das Thema einer großen Ausstellung im Madrider Prado-Museum. Die Schau "Goya in Zeiten des Krieges" umfasst mehr als 200 Werke des Künstlers. Dazu gehören auch die berühmten Werke "Die Erschießung der Aufständischen"und "Der Angriff der Mamelucken". Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli geöffnet.

Schonungsloser Blick auf Menschen - Lucian Freud in Den Haag

Gregory Crewdson: Untitled, Quelle: Promo
Gregory Crewdson: UntitledBild: Gregory Crewdson

Das Gemeindemuseum in Den Haag zeigt derzeit einen großen Überblick über die Arbeit von Lucian Freud. Schön sind sie nicht, die Menschen, die der britische Gegenwartskünstler und Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud mit schwerem Pinselstrich auf die Leinwand bannte. Ob als Porträt oder großer Akt - mit einem derb anmutenden Realismus blickt Freud auf Kopf und Leib. Falten werden nicht weichgezeichnet, Wülste nicht gestrafft, der Körper liegt schonungslos bloß. Doch der Blick der Porträtierten schweift in eine unbestimmte Ferne und gibt die Gedanken nicht preis. So behalten sie, äußerlich völlig enthüllt, doch ihre Intimität. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Juni zu sehen.