Putin droht mit Vernichtung
29. März 2010"Ich bin mir sicher, dass die Sicherheitsorgane alles tun werden, um die Banditen zu finden und sie zu bestrafen", sagte Ministerpräsident Wladimir Putin nach den Anschlägen auf die Moskauer U-Bahn am Montagmorgen (29.03.2010). Er forderte die Behörden landesweit auf, eng zusammen zu arbeiten. Nur dann könnten die Terroristen besiegt werden. Putin sparte nicht mit drastischen Worten und drohte, die Verantwortlichen "auszulöschen". Er wies zudem das Verkehrsministerium an, die Anti-Terror-Maßnahmen zu verbessern.
Unter Verdacht: Terroristen aus dem Nordkaukasus
Mitten im morgendlichen Berufsverkehr hatten zwei Frauen ihre Sprengstoffgürtel gezündet. Die beiden Anschläge waren offenbar abgestimmt, innerhalb von 45 Minuten detonierten die Bomben an zwei verschiedenen U-Bahn-Haltestellen – eine davon in unmittelbarer Nähe des Hauptquartiers des russischen Geheimdienstes.
Bei den Anschlägen starben mindestens 38 Menschen, mehr als 60 weitere wurden verletzt. Der russische Geheimdienst FSB vermutet hinter den Anschlägen militante Gruppen aus dem Nordkaukasus.
Erhöhte Alarmbereitschaft in Moskau
Auch der russische Präsident Dmitri Medwedew kündigte an, Russland werde den Kampf gegen den Terrorismus "ohne Zögern und bis zum Ende" fortführen. Er ordnete verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an: Auf allen Transportstrecken und auf den Flughäfen der russischen Hauptstadt wurden die Einsatzkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Merkel: "Rückschlag für die russischen Sicherheitsbemühungen"
Der Anschlag auf die Moskauer U-Bahn hat international große Anteilnahme und Empörung ausgelöst. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von einem schrecklichen Ereignis und einem Rückschlag für die russischen Sicherheitsbemühungen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte in Brüssel: "Wir können es nicht erlauben, dass Gewalt gegenüber Freiheit und Demokratie die Oberhand gewinnt." Auch die NATO verurteilte das Blutbad. US-Präsident Barack Obama bekundete seine Solidarität mit dem russischen Volk.
Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr, apn, afp)
Redaktion: Manfred Götzke/Frank Wörner