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Rösler lobt saudischen Wirtschaftsboom

6. Juni 2012

Bei seinem Besuch in Saudi-Arabien wirbt Bundeswirtschaftsminister Rösler um Aufträge für deutsche Firmen. Denn das Land will in den kommenden Jahren Milliarden in Wohnungsbau und Gesundheit investieren.

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Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP, l) mit dem saudischen Minister für Finanzen, Ibrahim Al-Assaf (Foto: dpa)
Rösler in Saudi ArabienBild: picture-alliance/dpa

Deutschland und Saudi-Arabien verstärken ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit. Wirtschaftsminister Philipp Rösler und der saudische Finanzminister Ibrahim al-Assaf (Artikelfoto) zeigten sich in der saudischen Hauptstadt Riad einig, die Handelshemmnisse zwischen beiden Ländern abzubauen.

Aufträge nach Deutschland?

Rösler ist mit einer großen Wirtschaftsdelegation in das Königreich gereist. Deutschland wolle sich an der Modernisierung des Landes beteiligen, sagte der FDP-Politiker in Riad. Mögliche Betätigungsfelder für deutsche Firmen seien Wohnungsbau, Umwelttechnik, Maschinenbau und Gesundheitswirtschaft.

Laut Rösler will Saudi-Arabien bis 2020 allein in den Wohnungsbau 300 Milliarden Dollar investieren. Auch das Gesundheitssystem werde komplett neu aufgebaut. In Saudi-Arabien wächst die Wirtschaft um fünf Prozent in diesem und voraussichtlich 4,7 Prozent im kommenden Jahr.

Kritikpunkt Menschenrechte

Die umstrittene Lieferung deutscher Leopard-2-Panzer hat nach Angaben aus Delegationskreisen bei dem Gespräch keine Rolle gespielt. Ein Antrag auf eine Ausfuhrgenehmigung von mehr als 200 Kampfpanzern der Firma Krauss-Maffei Wegmann liege nicht vor, hieß es knapp. Menschenrechtler hatten den geplanten Verkauf kritisiert. Sie werfen Saudi-Arabien unter anderem willkürliche Verhaftungen, Folter und unfaire Prozesse vor. Amnesty International rief Rösler auf, die Menschenrechtsverletzungen anzusprechen.

Doch Rösler dankte Saudi-Arabien stattdessen für seine Hilfe bei der Stabilisierung der Eurozone. Finanzminister Al-Assaf sagte, sein Land habe dem Internationalen Währungsfonds 15 Milliarden Dollar zur Stabilisierung der Weltwirtschaft zugesagt. Rösler sagte, Saudi-Arabien spiele eine wichtige Rolle für das Wachstum in Europa und einen stabilen Euro.

det/rb (dapd, dpa)