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Rabbanis Sohn tritt an die Spitze des Friedensrates

14. April 2012

Sieben Monate nach der Ermordung von Burhanuddin Rabbani hat die afghanische Regierung jetzt dessen Sohn Salahuddin zum Chef des Hohen Friedensrates ernannt. Das Gremium soll den direkten Kontakt zu den Taliban halten.

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Salahuddin Rabbani bei einer Parteiveranstaltung (Foto: reuters)
Salahuddin RabbaniBild: Reuters

Damit bleibt die Familie Rabbani an führender Stelle für den direkten Kontakt mit den radikal-islamischen Taliban verantwortlich. Der Hohe Friedensrat soll sich um eine politische Lösung des Konflikts bemühen, um den über zehn Jahre dauernden Krieg am Hindukusch zu beenden. In einer Erklärung des Büros von Präsident Hamid Karsai heißt es, die mehr als 70 Mitglieder des Friedensrates hätten sich am Samstag mehrheitlich für Rabbani an ihrer Spitze ausgesprochen. Karsai habe die Berufung Rabbanis im Sinne der "nationalen Einheit" als "nützlich" bezeichnet, hieß es weiter.

Bislang war Salahuddin Rabbani afghanischer Botschafter in der Türkei. Er ist zudem Vorsitzender der Jamiat-e-Islami-Partei, die sein Vater von 1968 bis zu seinem Tode 2011 führte.

Ex-Präsident wurde bei Anschlag getötet

Vor fast sieben Monaten, am 20. September 2011, war Burhannudin Rabbani in seinem Haus in Kabul von einem Selbstmordattentäter ermordet worden. Der Täter hatte sich als Friedens-Vermittler der Taliban ausgegeben. Der Tod Rabbanis, der als einer der bekanntesten und einflussreichsten Politiker des Landes galt, hatte den seit 2010 laufenden Bemühungen um eine Friedenslösung unter Beteiligung der Taliban einen schweren Rückschlag versetzt.

Rabbani, ein früherer Mudschaheddin-Kämpfer gegen die sowjetischen Truppen in den 80er Jahren, war der erste, der nach dem Abzug der Sowjetunion mit seinen Kämpfern die Hauptstadt Kabul erreichte. Dies ermöglichte ihm, die Präsidentschaft des Landes zu übernehmen, die er bis zum Beginn der Taliban-Herrschaft 1996 inne hatte.

qu/ml (dpa, dapd, rtr, afp)