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Rabenschwarzes Jahr für US-Autobauer

6. Januar 2010

Die drei großen Automobilkonzerne in den USA haben 2009 wegen der Wirtschaftskrise die größten Rückgänge beim Absatz seit fast 30 Jahren hinnehmen müssen. Besonders düster fiel die Bilanz für Chrysler aus.

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Chrysler- und GM-Logo (Quelle: AP)
Bild: AP

Chrysler, das nach einer Blitzinsolvenz inzwischen Teil des italienischen Fiat-Konzerns ist, verkaufte im vergangenen Jahr 36 Prozent weniger Autos als noch 2008, wie das Unternehmen mitteilte. Mit insgesamt 931.000 verkauften Fahrzeugen wurde erstmals seit 1962 sogar die Marke von einer Million unterschritten. Chrysler hatte 2009 ebenso wie der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) Gläubigerschutz beantragt und umfangreiche Staatshilfen erhalten.

GM meldete einen Absatzrückgang um rund 30 Prozent - trotz der US-Abwrackprämie "Cash for Clunkers" im vergangenen Sommer. Der Ford-Konzern kam im Gesamtjahr 2009 mit einem Minus von 15 Prozent noch am relativ besten durch die Wirtschaftskrise.

Neuwagen von Ford (Foto: AP)
Neuwagen warten auf Kunden: Bei Ford gingen die Absatzzahlen zuletzt wieder deutlich nach obenBild: AP

Licht am Ende des Tunnels

Für Chrysler, GM und auch für andere Automobilhersteller endete das Jahr 2009 auf dem wichtigen US-Markt dennoch versöhnlich. Nach den teils katastrophalen Vormonaten zogen die Verkäufe im Dezember schließlich wieder an. Nachdem in der Wirtschaftskrise das Schlimmste überstanden zu sein scheint und zudem die Neuwagen-Preise im Keller sind, schlagen die Käufer wieder zu.

Auch die Wagen deutscher Hersteller standen in der Gunst der US-Kunden zuletzt wieder weit oben, wie die neuesten Absatzzahlen zeigen. Ford und dem japanischen Konzern Toyota gelang sogar das Kunststück, im Dezember jeweils fast ein Drittel mehr Autos an den Mann zu bringen als im Vergleichmonat des Vorjahres. Allerdings waren Ende 2008 die Verkäufe aller Hersteller wegen der Wirtschaftskrise bereits rückläufig gewesen.

China verdrängt die USA

Straßenverkehr in Peking (Foto: AP)
Automarkt 'Nummer 1': ChinaBild: AP

Nach Einschätzung von Experten haben die USA im vergangenen Jahr mit rund 10,3 Millionen verkauften Autos ihre Stellung als weltgrößter Automarkt an China verloren. In der Volksrepublik seien etwa dreizehneinhalb Millionen Fahrzeuge abgesetzt worden.

Auch die Hoffnungen der deutschen Autobauer ruhen auf China - und auf Indien. Mit ihrem vergleichsweise kleinen Heimatmarkt sind die deutschen Unternehmen auf ein Wiederanziehen des Exports angewiesen. Schließlich ging die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent auf 215.400 zurück. Nach dem durch die Abwrackprämie staatlich geförderten Boom im abgelaufenen Jahr deutet sich damit schon an, was Experten für 2010 vorhergesagt haben - und zwar ein rasanter Rückgang im Neuwagengeschäft.

Autor: Christian Walz (dpa, apd)
Redaktion: Michael Wehling