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Olympiasieger Sanchez positiv getestet

17. August 2017

Samuel Sanchez gehört zu den größeren Namen des Radsports: Der Olympiasieger von 2008 wird kurz vor der Vuelta positiv auf Wachstumshormon getestet. Sein Fall wirft Fragen für den Radsport auf.

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Samuel Sanchez
Bild: Imago/S. Sirotti

Die nächste schlechte Nachricht für den Radsport: Wie vor dem Giro d'Italia wird auch kurz vor der Vuelta ein möglicher Dopingfall bekannt. Wie das Team BMC am Donnerstag bekannt gab, wurde der Spanier Samuel Sanchez am 9. August nach einer Trainingskontrolle positiv auf das Wachstumshormon GHRP-2 getestet. Bis zur Öffnung der B-Probe suspendierte BMC den 39 Jahre alten Olympiasieger von Peking 2008. Der Belgier Loic Vliegen wird Sanchez bei der 72. Vuelta ersetzen, die am Samstag im südfranzösischen Nimes beginnt.

"In Übereinstimmung mit unserer Null-Toleranz-Politik und den Regularien des Weltverbandes ist Samuel Sanchez mit sofortiger Wirkung suspendiert worden", teilte BMC mit. Bis zur Öffnung der B-Probe würden keine weiteren Schritte unternommen. Das nun auch bei Sanchez entdeckte Peptid GHRP-2, das für einen schnellen Muskelzuwachs sorgen soll, war bereits im Mai vor dem Giro d'Italia bei den beiden italienischen Profis Stefano Pirazzi und Nicola Ruffoni vom Team Bardiani nachgewiesen worden.

Wie groß ist das Problem Wachstumshormone im Radsport?

Olympische Spiele Peking 2008 - Radfahrer Sanchez Gonzalez & Fabian Cancellara
Sein größter Erfolg: Sanchez (l.) gewinnt Olympisches Gold in Peking 2008Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth

Der Vertrag von Samuel Sanchez bei BMC läuft zum Saisonende aus, er wollte nach der Vuelta eine Entscheidung über seine Zukunft treffen. Sanchez ist der sechste Radprofi, der in den vergangenen beiden Jahren positiv auf ein Wachstumshormon getestet wurde. Als erster Radprofi wurde Patrik Sinkewitz im Jahr 2011 positiv auf das Wachstumshormon HGH getestet und anschließend für acht Jahre gesperrt.

Schon zuvor war in diversen Ermittlungen immer wieder auch von Wachstumshormonen die Rede gewesen. Seitdem die Substanzen auch bei Doping-Kontrollen nachweisbar sind, wurden eine Reihe Profis damit erwischt. Die Tatsache, dass 2017 nun gleich drei Profis unmittelbar vor großen Landesrundfahrten auffliegen, führt zu der Frage, wie groß das Problem Wachstumshormone im Radsport wirklich ist. Der Radsportweltverband UCI muss darauf nun eine Antwort finden.

jw/asz (sid, dpa)