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Raketen treffen Städte in Israel und Jordanien

2. August 2010

Die Touristenmetropole Eilat in Südisrael ist erneut mit Raketen beschossen worden. Eine Rakete traf das benachbarte Akaba in Jordanien und tötete einen Taxifahrer. Israel vermutet als Abschussort den Sinai in Ägypten.

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Die jordanische Hafenstadt Akaba nach dem Raketenangriff (Foto: dpa)
Die jordanische Hafenstadt Akaba nach dem Raketenangriff, der einen Menschen töteteBild: picture alliance/dpa

Nach israelischen Angaben schlugen am Montag (02.08.2010) insgesamt fünf Raketen in Israel und Jordanien ein. Durch eine Rakete, die offenbar den israelischen Badeort Eilat treffen sollte, wurde im benachbarten Jordanien ein Mann getötet. In Eilat im Süden Israels verfehlten nach offiziellen Angaben mehrere Raketen die Hotelanlagen am Strand und landeten im Meer.

In der jordanischen Hafenstadt Akaba explodierte eine Rakete in der Nähe eines Hotels und setzte zwei Autos in Brand. Dabei wurde ein 51-jähriger Taxifahrer schwer verletzt und starb kurze Zeit darauf im Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen. Vier weitere Jordanier seien verletzt worden, wie das jordanische Innenministerium mitteilte.

Jordaniens Innenminister Najef Kadi bestätigte, dass eine Rakete vom Typ Grad nahe eines Hotels in Akaba eingeschlagen sei. Die Regierung in Amman verurteilte den Angriff als "Terrorakt". In Israel, dem der Raketenangriff nach Angaben der dortigen Polizei eigentlich galt, kam niemand zu Schaden. Bislang bekannte sich niemand zu den Angriffen.

Raketen aus dem Sinai?

Akaba, beliebter Urlaubsort in Jordanien (Foto: dpa)
Akaba ist ein beliebter Urlaubsort am Roten Meer und grenzt an das israelische Urlaubsziel EilatBild: picture alliance/dpa

Die Raketen wurden nach israelischen Polizeiangaben offenbar von der Sinai-Halbinsel abgefeuert, die zu Ägypten gehört und an Eilat angrenzt. Der israelische Polizeikommandant Moshe Cohen nimmt an, dass die Raketen "aus südlicher Richtung" abgeschossen worden seien. Rund zehn Kilometer südlich von Eilat liegt die Grenze zur ägyptischen Sinai-Halbinsel. Für endgültige Aussagen sei es allerdings noch zu früh, so Cohen.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es dagegen, dass es unmöglich sei, Raketen aus dem Sinai abzuschießen. Das Gebiet werde strengstens und lückenlos überwacht, weshalb Raketen nicht unbemerkt abgeschossen werden könnten.

Im April schon ein ähnlicher Vorfall

Es war der zweite Angriff dieser Art seit Jahresbeginn. Bereits im April wurden mehrere Raketen auf Eilat und Akaba abgefeuert, verletzt wurde dabei niemand. Auch damals gingen die Behörden davon aus, dass die Angriffe aus dem Sinai ausgeführt wurden waren. Akaba und Eilat sind beliebte Urlaubsorte am Roten Meer und grenzen unmittelbar aneinander. Die Strände sind nur durch einen schmalen Grenzstreifen voneinander getrennt.

Die deutsche Bundesregierung verurteilte den Raketenangriff. In einer Erklärung hieß es, dass der Raketenbeschuss zeige, wie wichtig für alle Menschen im Nahen Osten eine aus hervorgegangenen tragfähige Friedenslösung sei. US-Präsident Barack Obama hatte zuletzt den Druck auf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erhöht, direkte Friedensverhandlungen mit Israel aufzunehmen. Das berichteten arabische Medien am Samstag. "Es ist Zeit, direkte Verhandlungen aufzunehmen", schreibt Obama in einem Brief an Abbas, den die arabische Zeitung "Al-Hayat" veröffentlichte. Abbas hatte bisher die Position vertreten, Israel müsse zunächst Fortschritte erkennen lassen, ehe es zu direkten Gesprächen kommen könne.

Explosion in Gaza verletzt 33 Menschen

Nach der Explosion im Flüchtlingslager Deir el Bala (Foto: ap)
Palästinenser in den Ruinen, die die Explosion im Flüchtlingslager Deir el Bala hinterlassen hatBild: AP

Bei einer Explosion im Gazastreifen wurden in der Nacht zum Montag 33 Menschen verletzt, darunter auch Kinder. Die heftige Explosion zerstörte ein Haus im Flüchtlingslager Deir el Bala im Gazastreifen. Was die Explosion auslöste, war zunächst nicht bekannt. In dem Haus lebte ein Aktivist der Essedin-el-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas. Die Sicherheitsdienste der Hamas erklärten, das Haus sei Ziel eines israelischen Bombenangriffs geworden. Ein israelischer Armeesprecher wies dies allerdings ausdrücklich zurück.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte der Hamas, sie werde für alle vom Gazastreifen ausgehenden Angriffe verantwortlich gemacht. Netanjahu erklärte, er behalte sich und seiner Regierung das Recht vor, die Sicherheit der israelischen Bürger mit allen Mittel zu verteidigen. Am Freitag hatte eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete die südisraelische Stadt Aschkelon getroffen. Dabei wurde niemand verletzt. Israel griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an und tötete einen Hamas-Kommandeur.

Autorin: Naima El Moussaoaui (rtr, afp, dpa, ap)

Redaktion: Dirk Eckert

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