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Bemühen um Aussöhnung

14. August 2014

Während des Papstbesuchs in Südkorea hat der verfeindete Nachbar Nordkorea wieder mehrere Kurzstreckenraketen getestet. Franziskus rief die politische Führung in Seoul zum Dialog auf.

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Papst Franziskus (M.) wird von Kindern begrüßt; Präsidentin Park Geun-hye links neben ihm (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Raketen von kurzer Reichweite gingen im Japanischen Meer nieder, teilte das südkoreanische Militär mit. Die ersten drei Raketen wurden demnach kurz vor der Ankunft von Papst Franziskus abgefeuert, zwei weitere Geschosse folgten wenige Stunden später.

Gegen UN-Resolutionen verstoßen

In den vergangenen Monaten hatte Nordkorea seinen südlichen Nachbarn mit zahlreichen Raketentests provoziert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Abschüsse und warf der kommunistischen Führung des Landes Mitte Juli vor, damit gegen UN-Resolutionen verstoßen zu haben.

jubelnde Südkoreaner (Foto: Getty)
Jubelnde Papst-Fans: Südkorea hat eine rasant wachsende katholische GemeindeBild: Getty Images

Papstmesse für Gläubige aus dem Norden verboten

Papst Franziskus will fünf Tage in Südkorea bleiben. Einer seiner geplanten Gottesdienste in Seoul ist der Aussöhnung zwischen Süd- und Nordkorea gewidmet. Die Anreise von Katholiken aus dem kommunistischen Norden wurde von der Regierung in Pjöngjang aber untersagt.

Als Grund dafür wurde eine geplante Militärübung Südkoreas mit den US-Streitkräften angeführt. Das gemeinsame Manöver soll am Montag beginnen und wird größtenteils am Computer simuliert. Trotzdem sind mehrere zehntausend Soldaten aus beiden Ländern beteiligt.

Plakate mit dem Porträt von Papst Franziskus in Seoul (Foto: Getty)
Seoul im Ausnahmezustand: Seit Tagen säumen Willkommensgrüße für den Papst die Straßen in SeoulBild: Jung Yeon-Je/AFP/Getty Images

Machtdemonstrationen verurteilt

Bei einer Ansprache im Präsidentenpalast in Seoul rief Franziskus Regierungsmitglieder und Diplomaten zum Dialog mit dem Norden auf. Frieden könne nicht durch "gegenseitige Schuldzuweisungen, unfruchtbare Kritik und Zurschaustellung von Macht" erreicht werden, sagte der Papst. Ein dauerhafter Frieden in Korea trage zur Stabilität in der Region sowie "in der ganzen kriegsmüden Welt" bei.

Wegen seiner rasant wachsenden katholischen Gemeinde war Südkorea als erstes asiatisches Reiseziel des Papstes ausgewählt worden. Zwar ist kaum mehr als jeder Zehnte der 50 Millionen Südkoreaner katholisch, aber wegen des Papstbesuchs befindet sich das Land seit Tagen im Ausnahmezustand. Willkommensbotschaften für ihn säumen die Straßen von Seoul und es blüht der Souvenirhandel mit Papstfiguren, Gedenkmünzen und anderen Memorabilia.

uh/sti (dpa,afp,kna)