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Rauball bleibt Chef der Bundesliga

Joscha Weber (mit sid/dpa)7. August 2013

Kontinuität in rosigen Zeiten: Reinhard Rauball bleibt für drei weitere Jahre Präsident der Deutschen Fußball Liga. Zum 50. Geburtstag steht die Bundesliga blendend da - diskutiert aber die eigene Vergangenheit.

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Ligaverbandspräsident Reinhard Rauball (Foto: Rainer Jensen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Entscheidung war keine Überraschung: Reinhard Rauball darf seine Arbeit als Präsident des Ligaverbandes und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga (DFL) fortsetzen. Der 66-Jährige hat den Ligaverband seit seinem Amtsantritt 2007 in neue wirtschaftliche und sportliche Höhen geführt. Allein die erste Liga macht einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro, der Zuschauerschnitt von 44.293 pro Spiel ist in Europa einsame Spitze.

Kein Wunder also, dass es keinen Gegenkandidaten für Rauball gab und dieser bei der Generalversammlung der deutschen Profi-Clubs in Berlin einstimmig wiedergewählt wurde. Auch im Vorstand gibt es keine personellen Veränderungen. Peter Peters (Schalke 04) und Harald Strutz (Mainz 05) bleiben Vizepräsidenten. Karl Hopfner (Bayern München) und Heribert Bruchhagen (Eintracht Frankfurt) sind Vorstandsmitglieder aus dem Kreise der Bundesligisten. Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry hatte seine Kandidatur zurückgezogen und damit eine Kampfabstimmung vermieden. Als Zweitligavertreter bleiben Ansgar Schwenken (VfL Bochum) und Helmut Hack (SpVgg Greuther Fürth) im Amt.

Rauball fordert Veröffentlichung der gesamten Doping-Studie

Zuvor hatten die Profi-Clubs den neuen Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesegnet. Dieser regelt die Zusammenarbeit und Geldflüsse zwischen DFB und DFL. Dem neuen, bis 2017 gültigen Vertrag muss nun nur noch der DFB-Bundestag im Oktober zustimmen. Damit scheint auch der Zwist zwischen Liga- und Fußballverband über mehr Mitsprache der DFL im DFB vom Tisch.

Der englische Stürmer Geoff Hurst (r.) knallt den Ball unter die Latte, der deutsche Torhüter Hans Tilkowski (l) kommt nicht an das Leder, dem der deutsche Abwehrspieler Willi Schulz (M) bei seinem Flug nachschaut. Es wird nach Befragen des russischen Linienrichters schließlich auf Tor entschieden. England geht mit 3:2 in Führung und gewinnt am Ende mit 4:2 und damit den Weltmeistertitel (Foto: dpa)
WM 1966: Nicht nur das berühmte Wembley-Tor lässt derzeit Raum für SpekulationenBild: picture-alliance/ dpa

Ein anderes Thema wird der deutsche Fußball nicht so schnell los: der Dopingverdacht, aufgeworfen durch die kürzlich veröffentlichte Studie zur Doping-Vergangenheit in Westdeutschland. Rauball forderte auf der DFL- Generalversammlung vom Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) die Herausgabe der kompletten Studie. "Wir wollen die gesamte Studie, keine Zusammenfassung, keine kommentierte Ausgabe", sagte Rauball. "Es kann nicht sein, dass es einen generellen Verdacht gibt."

Ephedrin bei den Helden von 1966?

Im Rahmen der Zusammenfassung, die am vergangenen Montag durch das BISp via Internet veröffentlicht worden war, wird erklärt, dass drei deutsche Nationalspieler bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 das unerlaubte Aufputschmittel Ephedrin genommen haben sollen. "Wir haben ja die Chance, die Spieler von '66 zu befragen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so braver Sportler wie Uwe Seeler mit Doping etwas zu tun hatte", sagte Rauball. Befragt zu den Erkenntnissen der Studie, bestritten sowohl Uwe Seeler als auch Franz Beckenbauer, Dopingmittel genommen zu haben.