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Unaufhaltsame Rebellen

29. Oktober 2008

Die Rebellen sind im Osten Kongos weiter auf dem Vormarsch. Der UN-Sicherheitsrat will sich kurzfristig zu einer Krisensitzung treffen. Die Bundesregierung fordert eine Aufstockung der UN-Friedenstruppe.

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Kongolesische Flüchtlinge (Quelle: AP Photo/Karel Prinsloo)
In der Nähe von Goma fliehen tausende Menschen vor den nahenden RebellenBild: AP

Die Lage im Kongo spitzt sich weiter zu. Obwohl sich UN-Truppen am Mittwochmittag (29.10.2008) im Osten des Landes schwere Kämpfe mit den Milizen geliefert hatten, konnten die Blauhelme den Vormarsch der Rebellen erneut nicht stoppen. Nun stehen die Kämpfer von Rebellenführer Laurent Nkunda kurz vor der Provinzhauptstadt Goma, wo sie bereits ein Flüchtlingslager besetzt halten.

Innerhalb der letzten 24 Stunden flohen Tausende Flüchtlinge nach Goma. Nkunda hat angekündigt die Stadt einzunehmen. Unterdessen flohen Regierungstruppen vor den herannahenden Rebellen aus der Stadt.

UN fliegt Mitarbeiter aus

"Die Sicherheitslage verschlechtert sich rapide", sagte Kevin Cook von der Hilfsorganisation World Vision. Unter den Menschen in Goma herrsche Panik, nun wollten alle nur noch heraus aus der Stadt, etwa ins nahe Nachbarland Ruanda.

Die meisten zivilen Angestellten des UN-Hauptquartiers nahe der Stadt wurden auf ein Gelände nahe der Grenze zu Ruanda in Sicherheit gebracht. Auch die World Vision kündigte an, seine Mitarbeiter schnellstmöglich aus der Stadt abzuziehen. Angesichts der Eskalation der Kämpfe will sich der UN-Sicherheitsrat noch heute zu einer Krisensitzung treffen.

Bundesregierung fordert Aufstockung der Friedenstruppe

Flüchtlingslager bei Goma (Quelle: AP Photo/Karel Prinsloo)
Die zahlreichen Flüchtlinge sind die Hauptopfer des KonfliktsBild: AP
Unterdessen forderte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die internationale Gemeinschaft auf, die Flüchtlinge im Kongo zu schützen. Außerdem verlangte sie eine sofortige Aufstockung der UN-Friedenstruppe im Osten des Landes. "Sonst besteht die Gefahr, dass Massaker und Ermordungen im großen Umfang stattfinden", sagte sie am Mittwoch in Berlin.

Rebellenführer Nkunda wirft der Regierung in Kinshasa vor, nichts zu unternehmen, um die Tutsi-Minderheit im Osten des Kongo vor den dort agierenden Hutu-Milizen zu schützen. Die kongolesische Regierung wiederum wirft der ruandischen Regierung vor, Truppen über die Grenze entsandt zu haben, um die Rebellen zu unterstützen. (bes)