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Politik

Rebellen töten 15 Blauhelme im Kongo

8. Dezember 2017

Auch fünf kongolesische Soldaten sterben bei dem Angriff auf die Friedenstruppen. 53 weitere UN-Soldaten sind verwundet. Die Vereinten Nationen reagieren empört – und schicken Verstärkung in die Region.

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Beni Demokratische Republik Kongo Blauhelmsoldaten 23.10.2014
Unser Archivbild zeigt Blauhelmsoldaten am Stützpunkt BeniBild: Alain Wandimoyi/AFP/Getty Images

Der Angriff gilt als einer der weltweit blutigsten auf Friedenstruppen in den vergangenen Jahren. Mutmaßlich Mitglieder der von muslimischen Ugandern dominierten Rebellengruppe Allied Democratic Forces (ADF) hatten einen Stützpunkt der UN-Mission MONUSCO bei Beni in der Provinz Nord-Kivu im Ostkongo überfallen. In einem heftigen Gefecht haben Soldaten von UN und kongolesischer Armee die ADF-Kämpfer zurückgeschlagen. Es sei Verstärkung geschickt worden, twitterte der Leiter der weltweiten UN-Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix.

Monusco-Chef Maman Sambo Sidikou verurteilte den Angriff als feige. Man werde alles erdenklich Mögliche tun, um die Verantwortlichen dingfest zu machen und sie vor Gericht zu bringen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich "empört". Sein Sprecher Stéphane Dujarric sprach vom "schlimmsten Angriff auf UN-Blauhelme in der jüngeren Geschichte der Organisation".

Kampf um Einfluss und Rohstoffe

Der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas ist immer wieder Schauplatz schwerer Konflikte. Oft geht es dabei um die Kontrolle über das Land und die reichen Bodenschätze wie Gold, Kobalt oder Zinn. Die Armee liefert sich seit Jahren schwere Gefechte mit der ADF. Mehr als 700 Zivilisten wurden seit Oktober 2014 von den Rebellen getötet, viele von ihnen mit Messern und Macheten.

Hinzu kommt ein Machtkampf zwischen dem seit 2001 amtierenden Präsidenten Joseph Kabila und der Opposition. Eigentlich musste gemäß der Verfassung bereits 2016 ein Nachfolger für Kabila bestimmt werden. Wann es tatsächlich zu Neuwahlen kommt, ist derzeit offen.

rb/qu (afp, dpa, epd, kna)