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Waffenruhe für Ostukraine vereinbart

5. September 2014

Im Ukraine-Konflikt haben Unterhändler der Regierung und die prorussischen Separatisten eine Waffenruhe für das umkämpfte Gebiet Donbass vereinbart. Sie trete am Freitagabend in Kraft, meldete die Agentur Interfax.

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Ukraine-Kontaktgruppe tagt in Minsk Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Vasily Maximov/AFP/Getty Images

Es handelt sich um die erste von beiden Konfliktparteien vereinbarte Waffenruhe. Sie soll von 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) an gelten. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ordnete die Feuerpause für die Regierungstruppen an.

In der weißrussischen Hauptstadt Minsk waren zuvor Vertreter Kiews, Moskaus, der prorussischen Separatisten und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammen gekommen, um den seit fünf Monaten andauernden Kampfhandlungen ein Ende zu setzen.

Gefechte um Mariupol

Die Kämpfe zwischen Separatisten und Regierungstruppen um die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer gingen unterdessen mit voller Härte weiter. Die Aufständischen rückten nach eigener Darstellung weiter auf die Stadt vor. Ein ukrainischer Militärsprecher erklärte dagegen, dass man die Separatisten zurückgedrängt habe.

Vom Stadtrand her waren Explosionen zu hören, im Zentrum von Mariupol waren aber keine bewaffneten Kämpfer zu sehen, wie die russische Agentur Interfax berichtete. Die Führung in Kiew befürchtet, dass die Aufständischen mit der Einnahme der Stadt die Schaffung eines Landkorridors zwischen Russland und der annektierten Krim anstreben. Auch um die Separatistenhochburg Donezk dauerten die Gefechte an.

Russisches TV berichtet über "Helden"

Nach wiederholten Dementis des Kreml hat das russische Fernsehen erstmals über eine Verwicklung russischer Soldaten in die Kämpfe in der Ostukraine berichtet. Mehrere Sender strahlten fast gleichzeitig Sendungen über "Freiwillige" aus, die im Kampf gegen die ukrainische Armee als "Helden" ihr Leben ließen. Die Berichte gelten als Reaktion auf zunehmende Fragen der russischen Öffentlichkeit und auf Enthüllungen regierungskritischer Medien. Diese dokumentieren seit Wochen geheime Beerdigungen von Soldaten.

Die ukrainische Regierung und westliche Staaten werfen Russland vor, Soldaten über die Grenze ins Nachbarland geschickt zu haben, um die jüngste Gegenoffensive der prorussischen Rebellen gegen die Truppen Kiews anzuführen. Moskau bestreitet dies und beharrt darauf, es seien lediglich Streitkräfte zu Routineübungen in die Grenzregion entsandt worden.

wl/kle (dpa, rtr, afp)