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Airport geschlossen

26. November 2008

Die Lage in Thailand bleibt angespannt. Nachdem Demonstranten den Flughafen in der Hauptstadt Bangkok gestürmt haben, sitzen dort mehrere tausend Reisende fest. Die Proteste richten sich gegen Ministerpräsident Somchai.

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Demonstranten lauschen im Flughafengebäude der Rede eines Anführers(Foto: AP)
Demonstranten lauschen im Flughafengebäude der Rede eines AnführersBild: AP
Ministerpräsident Somchai Wongsawat, ap
Ministerpräsident Somchai WongsawatBild: AP

Nach Angaben des Flughafendirektors sitzen inzwischen rund 3000 Menschen fest, deren Flüge wegen des Eindringens der Demonstranten auf das Flughafengelände ausfielen. Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen (26.11.2008, Ortszeit) mehr als 70 Flüge abgesagt. Als eine der letzten konnte eine Lufthansa-Maschine nach Frankfurt den Flughafen am Dienstagabend noch verlassen.

Bei Explosionen auf den Parkplätzen vor dem Flughafen wurden am Mittwochmorgen mindestens vier Menschen verletzt, wie der örtliche Rundfunk berichtete. Die Polizei griff den Angaben zufolge nicht ein. Schon zuvor waren bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung elf Menschen verletzt worden. Dabei waren auch Schüsse gefallen.

Protest gegen Somchai

Demonstranten vor dem Flughafen, AP
Demonstranten vor dem Suvarnabhumi AirportBild: AP

Die Regierungsgegner wollen mit der Blockade des Flughafens die Rückkehr des umstrittenen Ministerpräsidenten Somchai Wongsawat verhindern. Somchai wird am Mittwoch vom APEC-Gipfel in Peru zurück in Thailand erwartet. Ein Regierungssprecher kündigte an, Somchai werde anderswo landen.

Schon im Verlauf des Dienstags hatten Tausende die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Suvarnabhumi blockiert. Sicherheitskräfte stellten sich ihnen entgegen. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Demonstranten vom Flughafengelände und von der Startbahn fernzuhalten. Die Provinzgouverneur hat die Armee gebeten, der Polizei zu helfen.

Alle Flüge abgesagt

Straßenszene in Bangkok: Mann mit Helm, im Hintergrund Feuer (Foto: AP)
Chaotische Tage in ThailandBild: AP

Der Flughafen ist bereits seit zwei Tagen blockiert. Sämtliche Starts und Landungen wurden inzwischen bis auf weiteres abgesagt. Noch immer kommen zahlreiche Touristen an, die an ihren Urlaubsorten noch nichts von den Geschehnissen am Airport mitbekommen haben.

Mit der Blockade hat sich die innenpolitische Krise in Thailand weiter zugespitzt. "Wir haben gesiegt", jubelte bereits Oppositionsführer Chamlong Srimuang. Sein außerparlamentarisches Bündnis PAD versucht seit Wochen, Ministerpräsident Somchai zum Rücktritt zu zwingen.

Das Oppositionsbündnis PAD wirft Regierungschefs Somchai vor, nur eine Marionette seines Schwagers, des vor zwei Jahren gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra, zu sein. Der frühere Ministerpräsident war wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. (gri)