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Regisseur starb nach Inszenierung des eigenen Begräbnisses

10. März 2006
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Einen Monat nach der Inszenierung seines eigenen "Begräbnisses" in der Budapester Kunsthalle ist der ungarische Theatermacher und Schauspieler Peter Halasz am Freitag (10.3.) im Alter von 62 Jahren in New York gestorben. Das berichtete die ungarische Internet-Zeitung Index unter Berufung auf Halasz' Familie in Budapest.

Der an Leberkrebs leidende Künstler hatte sich in einem Glassarg in der Budapester Kunsthalle aufgebahrt und in einer eigenwilligen Zeremonie von mehreren hundert Freunden und Theaterfans Abschied genommen. Der Schriftsteller György Konrad bezeichnete ihn in seiner "Grabrede" als jemanden, der "jede seiner Handlungen in ein großes Lächeln einrahmt".

Halasz allerletztes Werk ist der experimentelle Film "Herminamezö Szellemjaras" (Geisterstunde in Herminamezö), eine groteske Verarbeitung der antikommunistischen Revolution von 1956 in Ungarn, die sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt. Erzählt wird darin die Geschichte einer Gruppe Kranker aus einem Behindertenheim, die sich den anrückenden sowjetischen Panzern entgegenstellen. Der beim Budapester Filmfestival in diesem Februar preisgekrönte Film läuft demnächst für das breite Publikum in den ungarischen Kinos an.