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Reiche werden immer reicher

18. September 2012

In Deutschland klafft die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Das Vermögen des Staates wird kleiner.

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Reichtum in Deutschland: Ein Ferrari auf der Königsallee in Düsseldorf (Foto: dpa)
Symbolbild Reichtum in DeutschlandBild: picture-alliance/dpa

Das geht nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" aus dem Entwurf des Arbeitsministeriums für den vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor, der dem Blatt aus München nach eigenen Angaben vorliegt.

Demnach hat sich das private Nettovermögen von Anfang 1992 bis Anfang 2012 von knapp 4,6 Billionen auf rund zehn Billionen Euro mehr als verdoppelt. Allein in der "Krisenperiode" zwischen 2007 und 2012 sei das private Nettovermögen - dazu zählen etwa Immobilien, Bauland, Geldanlagen oder Ansprüche aus Betriebsrenten - um 1,4 Billionen Euro gewachsen.

Vermögen der Reichen wächst weiter

Dabei ist der Anteil des obersten Zehntels der privaten Haushalte nach Angaben des Arbeitsministeriuns "im Zeitverlauf immer weiter gestiegen". 1998 belief er sich auf 45 Prozent des gesamten Vermögens. 2008 befand sich in den Händen dieser Gruppe der reichsten Haushalte bereits mehr als 53 Prozent des Nettogesamtvermögens. Die untere Hälfte der Haushalte verfüge über nur gut ein Prozent des gesamten Nettovermögens, heißt es in dem Bericht weiter.

Einkommensverluste unten

Große Unterschiede verzeichnet der Bericht auch bei der Lohnentwicklung: Sie sei "im oberen Bereich positiv steigend" gewesen, heißt es. Die unteren 40 Prozent der Vollzeitbeschäftigten hätten jedoch nach Abzug der Inflation Einkommensverluste hinnehmen müssen. Eine derartige Entwicklung "verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung", konstatieren die Beamten von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, CDU.

Fortgesetzt hat sich laut Armut- und Reichtumsbericht der Trend des Abschmelzens des Vermögen des Staates. Es sei zwischen Anfang 1992 und Anfang 2012 um mehr als 800 Milliarden Euro zurückgegangen, heißt es laut "Süddeutscher Zeitung" in dem Report. Im Zuge der Rettungsmaßnahmen anlässlich der Finanz- und Wirtschaftskrise sei "eine Verschiebung privater Forderungen und Verbindlichkeiten in staatliche Bilanzen feststellbar".

wl/sti (dapd, trr, afp)