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Rente (erst) mit 69!?

17. März 2013

Eine Enquete-Kommission des Bundestags plädiert nach Presseinformationen dafür, das gesetzliche Renteneintrittsalter in Deutschland bis zum Jahr 2060 weiter anzuheben. In der Opposition formiert sich Widerstand.

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Älterer Arbeitnehmer am Empfang einer Behörde (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Finanzierungsproblem der Sozialversicherungen sei noch ungelöst, zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus dem Entwurf des Abschlussberichts der zuständigen Projektgruppe "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität". "Ohne weitreichende Maßnahmen wie die weitere Heraufsetzung des Renteneintrittsalters, das analog auch für Beamte gelten müsste, ist die Tragfähigkeitslücke kaum zu schließen."

Bis 2060 solle das gesetzliche Rentenalter auf 69 Jahre erhöht werden, heiße es in dem Bericht weiter. Den Passus zum Rentenalter habe die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP mit ihrer Mehrheit durchgesetzt. SPD, Grüne und Linkspartei hätten sich in einem Sondervotum dagegen gestellt, berichtet das Magazin.

Außerdem will die Enquete-Kommission mehr Väter in die Kinderbetreuung locken. Da die Erwerbsbeteiligung von Frauen steige, das Betreuungsbedürfnis von Kindern aber unverändert bleibe, sei "eine Verhaltensänderung von Männern" unverzichtbar. Der Mangel an Ganztagsbetreuung für Kinder sei eines der wesentlichen Hindernisse, "um Frauen bessere Berufsperspektiven zu bieten".

Wirtschaft ist sich einig

Erst kürzlich hatte die renommierte Bertelsmann-Stiftung in einer Studie eine Erhöhung des Renteneintrittsalters in Deutschland bis 2060 auf 69 Jahre empfohlen. Ähnlich fiel das Ergebnis aus in einer im Dezember veröffentlichten Studie der von der Wirtschaft finanzierten Lobbygruppe "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM), bei der der frühere Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement Kuratoriumsvorsitzender ist. Auch die sogenannten Wirtschaftsweisen plädierten 2011 in einem Gutachten für die Bundesregierung für eine Rente mit 69 ab 2060. Die Bundesbank brachte einen solchen Vorschlag bereits 2009 ins Gespräch.

Nach aktueller Gesetzeslage erhöht sich in der Bundesrepublik das Renteneintrittsalter von derzeit etwas über 65 Jahre bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre. Schon diese Erhöhung wollen vor allem die Gewerkschaften nicht hinnehmen.

wa/as (dpa, rtr)