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Antikes Wassermanagement

18. Mai 2010

Der richtige Umgang mit Trinkwasser war in Jordanien schon vor 2000 Jahren enorm wichtig. Davon zeugen die Ruinen der legendären Felsenstadt Petra. Die hatte es unserem Reporter bei seinem Dreh besonders angetan.

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Mann hinter Kamera neben einer Felswand (Quelle: DW/Paco Furio)
Reporter Michael Altenhenne beim Dreh in Petra. In der Felswand neben ihm eine in den Stein geschlagene WasserrinneBild: DW/Paco Furio

Es ist früh am Morgen, als wir unseren Dreh in Petra beginnen. Trotzdem sind wir bei weitem nicht die ersten: Scharen von Touristen strömen durch die enge Felsenschlucht, einige lassen sich mit Pferdekutschen fahren. Für die jordanische Wirtschaft ist der Besucheransturm gut, für den Erhalt der mehr als 2000 Jahre alten Fassaden und Ruinen ein echtes Problem, erzählt mir der junge Archäologe Haroun Amarat, der uns begleitet.

Amarat erscheint mir voller Begeisterung für sein Forschungsgebiet, das Wasserversorgungssystem der Nabatäer, der antiken Hochkultur mitten in der Wüste. Er ist aber auch voller Sorge um den Erhalt dieses einzigartigen Ortes. Nicht nur die Touristen auch der Klimawandel mit seinen extremen Wetterbedingungen setzt den kunstvollen Reliefs zu, erzählt er mir. Der Archäologe kennt jeden Winkel in dieser riesigen Felsenstadt und auch Orte, wohin sich kaum ein Tourist verirrt. Dazu gehört zum Beispiel ein unterirdischer Wasserspeicher, den die Nabatäer damals in einer gewaltigen Höhle in dem Sandsteingebirge angelegt haben. Filmen kann ich hier nicht, denn es dringt kaum Licht hier herein. Aber ich bin beeindruckt, wie die Menschen vor mehr als 2000 Jahren mit dem wertvollen Gut Wasser umgegangen sind und was für ein Wirtschaftsfaktor es schon damals war. Amarat erzählt mir, dass die Karawanen hier vor den Toren Petras Halt gemacht haben, um sich mit Wasser zu versorgen und um ihre Handelswaren zu verkaufen.

Nicht weit davon entfernt befindet sich "Little Petra", ein abgelegenes Gebiet in dem rot schimmernden Sandsteingebirge, das von den Touristenmassen noch weitgehend verschont ist. Auch hier sind überall Teile des antiken Wasserversorgungssystems zu finden. Sogar so etwas wie Kläranlagen, in denen sich Schmutz und Sand aus dem Wasser absetzen konnten. Vieles ist noch unerforscht, ganze Teile der antiken Stadt vielleicht noch gar nicht entdeckt. Vielleicht ist das sogar besser, denke ich mir, angesichts der touristischen Ausbeutung der Stätten.

Autor: Michael Altenhenne
Redaktion: Ranty Islam