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Rettungsarbeiten für Kumpel gehen weiter

14. September 2010

Wegen technischer Probleme war die zweite Rettungsbohrung an der Mine in Copiapó tagelang unterbrochen worden. Jetzt arbeitet der zweite Bohrer wieder, um die in 700 Meter Tiefe eingeschlossenen 33 Bergleute zu befreien.

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Rettungsarbeiten (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Die Verzögerung der Arbeiten hatte für wachsende Ungeduld bei den Eingeschlossenen und ihren Familienangehörigen bei der Mine San José in der Atacama-Wüste gesorgt. Die Kumpel werden aber voraussichtlich noch bis November oder gar Dezember auf ihre Rettung warten müssen.

Aufatmen bei den Verschütteten

Minenunglück Chile Rettungsarbeiten
Täglich landen neue Maschinen für die Rettungsarbeiten in CopiapóBild: picture alliance/dpa

Der Vorschlag eines Ingenieurs, einen Fluchtweg für die Kumpel freizusprengen, wurde als zu gefährlich abgelehnt. Ein dritter, größerer Bohrer soll in knapp zwei Wochen die Arbeit aufnehmen. Die Eingeschlossenen können die Bohrgeräusche inzwischen auch unter Tage hören und dürften deshalb erleichtert aufgeatmet haben, als der Bohrer Schramm T-130 wieder zu arbeiten begann. Den Technikern war es zuvor gelungen, einen abgebrochenen Teil des Bohrkopfes, der sich im Bohrloch verkeilt hatte, zu entfernen.

Einer der verschütteten Bergarbeiter hat inzwischen einen weiteren Grund, sich auf seine Rettung zu freuen: Der 29 Jahre alte Ariel Ticona wurde Vater einer Tochter, wie eine Krankenschwester auf der Entbindungsstation in Copiapó mitteilte. Das Mädchen heißt Esperanza, zu deutsch Hoffnung.

"Die 33"

Grubenunglück in Chile
Streifen mit Happy-End? - Die Geschichte der verschütteten Bergleute soll verfilmt werdenBild: AP

Die "großartige Geschichte" der 33 unter Tage eingeschlossenen Bergarbeiter in Chile will Regisseur Rodrigo Ortúzar in einem Film erzählen. "Wir müssen das Ende abwarten, aber was bis jetzt geschah, ist unglaublich. Da gibt es eine großartige Geschichte zu erzählen". Das Filmplakat und den Titel hat Ortúzar bereits im Kopf: Die Werbung soll das Foto eines Arbeiters zeigen, der durch einen dunklen Tunnel auf einen Lichtfleck am Ende des Tunnels zugeht. Auch der Titel steht schon fest: "Die 33".

Die Geschichte solle nicht nur das Eingesperrtsein der 33 in einem dunklen und feuchten Stollen beschreiben, "sondern auch die Wiedergeburt, die die Arbeiter erleben werden, wenn sie wieder an die Erdoberfläche kommen". In "Camp Hope", dem Zeltlager der Angehörigen, die in der Atacama-Wüste bis zum Tag der Rettung ausharren wollen, laufen bereits Ortúzars Kameras, die die Geschehnisse genau dokumentieren sollen. Auch was die Länge des Films betrifft, hat der Regisseur genaue Vorstellungen: "Er wird eine Stunde und 33 Minuten dauern."

Autor: Oliver Pieper (dpa, afp)
Redaktion: Anne Herrberg