1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Richard Holbrooke: Deutschland hat seine Außenpolitik "in die Hände der Franzosen gelegt"

15. Mai 2003

* Früherer Botschafter in Deutschland und bei der UNO im Interview mit dem Englischen Programm von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/3dxY

"Deutschland muss seine Außenpolitik überdenken. In den letzten Monaten hat es diese Politik in die Hände der Franzosen gelegt. Das war weder historisch gerechtfertigt noch politisch korrekt." Das sagte der frühere Botschafter in Deutschland und bei der UNO, Richard Holbrooke, in einem Interview mit dem Englischen Programm von DW-RADIO.


"Wir hatten eine sehr ernsthafte Meinungsverschiedenheit mit Deutschland", so der Außenpolitiker weiter in der Deutschen Welle, aber während dieses Streits um den Irak-Krieg habe Deutschland "die amerikanischen Stützpunkte bewacht und so die Möglichkeit geschaffen, über 3.000 Mann starke US-Truppen für den Kampfeinsatz in den Irak frei zu machen. Deutschland hat eine führende Rolle in Afghanistan, Bosnien und Kosovo eingenommen und deshalb bleibt Deutschland unser unentbehrlicher kontinentaler, europäischer Verbündeter."


Holbrooke sagte, auch wenn sich Präsident Bush und Bundeskanzler Schröder "nicht besonders mögen", müssten sie jetzt im Interesse ihrer Völker mit Hilfe von erfahrenen Diplomaten wie Powell und Fischer die Spannungen reduzieren. Als Beispiel für ein gutes persönliches Verhältnis zwischen Staatchefs nannte er die Beziehungen zwischen Bush und Putin.


Mit Blick auf den G8-Gipfel Anfang Juni im französischen Evian sagte Holbrooke im deutschen Auslandsrundfunk weiter: Sollte es dort nicht zu einem persönlichen Treffen zwischen Bush und Schröder kommen, sei dies das "schlimmst mögliche Signal" für die Weltgemeinschaft.
15. Mai 2003
093-03

Diese Pressemitteilung und mehr unter: http://dw-world.de/presse