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Riesendrohne fliegt über Deutschland

29. Januar 2016

Die Anschaffung der Drohne "Euro Hawk" für die Bundeswehr scheiterte, weil die Zulassung für den deutschen Luftraum zu teuer war. Jetzt ist die US-Schwester "Global Hawk" über Deutschland unterwegs - in einem Korridor.

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US-Riesen-Drohne "Global Hawk" (Foto: dpa/Northrop Grumman)
Bild: picture-alliance/dpa/Northrop Grumman

Die US-Riesen-Drohne "Global Hawk" ist erstmals über Deutschland hinweg geflogen, um ihr Einsatzgebiet über der Ostsee zu erreichen. Bereits am Montag hat sich das unbemannte Aufklärungsflugzeug zwei Mal für je 85 Minuten im deutschen Luftraum aufgehalten, wie das Verteidigungsministerium in Berlin erst jetzt mitteilte.

Eigentlich sollte der erste Überflug in einem eigens dafür eingerichteten Korridor bereits im Oktober stattfinden. Er verzögerte sich aber, weil es weiteren Absprachebedarf zwischen den USA und den zu überfliegenden Staaten gab. Die US-Drohnen sind auf Sizilien stationiert und überqueren Deutschland auf dem Weg zur Ostsee.

Unterstützung für NATO-Länder

Sie kehren dann aber am selben Tag zu ihrem Standort in Italien zurück. Die Flüge des "Global Hawk" sind Teil der Unterstützung der NATO für die osteuropäischen Bündnispartner im Zuge der Ukraine-Krise. NATO-Länder wie Polen und die baltischen Staaten sehen in der russischen Ukraine-Politik eine Bedrohung.

Der 14,5 Meter lange "Global Hawk" gehört mit einer Spannweite von fast 40 Metern zu den größten Drohnen der Welt. Das Fluggerät kann mehr als 24 Stunden in der Luft bleiben. Den deutschen Luftraum durchqueren die Drohnen in einer Höhe von 15 Kilometern. Diese Höhe erreicht kein herkömmliches Verkehrsflugzeug. Es werden nun weitere "Global Hawk"-Flüge folgen - bis zu fünf pro Monat. Die Ausnahmegenehmigung der deutschen Behörden gilt aber nur bis April. Die Aufklärungstechnik wird bei den Überflügen abgeschaltet.

Comeback von "Euro Hawk"?

Der "Global Hawk" ist praktisch baugleich mit der Skandal-Drohne "Euro Hawk", von der es nur einen Prototypen gibt, weil das Bundesverteidigungsministerium das Projekt 2013 stoppte. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 600 Millionen Euro ausgegeben worden. Grund für den Abbruch des Projekts waren Probleme bei der Zulassung von "Euro Hawk" für den deutschen Luftraum. Im Mai soll der Prototyp für Testflüge reaktiviert werden.

wl/qu (dpa)