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Rosberg zurück in Deutschland

Jan-Hendrik Raffler
30. November 2016

Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg wird in seiner Geburtsstadt Wiesbaden begeistert empfangen. Ein Treffen mit Bundespräsident Gauck klappt nicht - dafür kommt Rosberg erstmals in den Genuss von "Handkäs mit Musik".

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Deutschland Nico Rosberg in Wiesbaden
Bild: Reuters/R. Orlowski

Der neue Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg ist zurück in Deutschland. Drei Tage nach seinem Titelgewinn wurde der Mercedes-Pilot in seiner Geburtsstadt Wiesbaden von rund 500 Fans begeistert empfangen. "Wenn ich an Deutschland denke, dann denke ich an Wiesbaden. Ich habe hier vor allem mit meiner Oma und meinem Opa viel Zeit verbracht. Das sind viele schöne Kindheitserinnerungen", sagte Rosberg, der eine deutsche Mutter hat und in Monte Carlo aufwuchs. Bei seiner Rückkehr wurde er nicht nur von Fans, sondern auch von vielen Verwandten, einer riesigen Journalistenschar, unzähligen Fotografen und 14 Kamerateams begrüßt.

"Ganz schön lecker"

Deutschland Nico Rosberg in Wiesbaden
Genießt die Rückkehr in seine Heimatstadt: Nico RosbergBild: Reuters/R. Orlowski

 "Ich möchte diese Zeit so sehr genießen wie möglich", sagte Rosberg, der kulinarisch eine neue Erfahrung machte. "Ich bin begeistert, das hatte ich noch nicht gegessen", meinte der 31-Jährige nach seiner ersten Portion "Handkäs mit Musik", ein traditionelles Gericht aus Hartkäse. Das sei "ganz schön lecker" gewesen. Rosberg hat in Wiesbaden noch Familie, seine Mutter Sina stammt aus der Stadt.

Rosberg zeigte erneut Verständnis für die umstrittene Renntaktik seines geschlagenen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton im Saisonfinale. "Ich finde es schade, dass das Thema so aufgebaut wird", sagte er. "Ich kann die Teamseite verstehen, wir fahren immer unter bestimmten Rahmenbedingungen. Gleichzeitig kann ich Lewis verstehen, wir sind Kämpfer im Auto, es geht um den WM-Titel. Ich kann verstehen, dass er auch mal über's Limit geht."

Rosberg hatte sich am Sonntag in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister gekrönt. Hamilton hatte in der Schlussphase des Saisonfinales sein Tempo gedrosselt, um seinen deutschen Kontrahenten noch in Positionskämpfe mit den Verfolgern zu verwickeln. "Ich finde es unsinnig, dass das so diskutiert wird", betonte Rosberg nun.

Der dritte deutsche Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel rechnet damit, dass der Brite an seiner Niederlage "einige Zeit" zu knabbern hat. "Ich schließe es nicht aus, dass das Verhältnis besser wird. Aber es wird immer schwierig bleiben", sagte Rosberg. "Wir fahren die ganze Zeit um die Rennsiege und die Titel. Was uns hilft, ist, dass wir diesen Grundrespekt voreinander haben."

Deutschland Nico Rosberg in Wiesbaden
Der neue Formel-1-Weltmeister gönnt sich ein Glas ApfelweinBild: Reuters/R. Orlowski

"Lieber Herr Bundespräsident"

Im Gegensatz zu seiner spontan angenommenen Einladung in Wiesbaden hatte Nico Rosberg bei Bundespräsident Joachim Gauck kein Glück. Vor seinem Besuch in seiner Heimatstadt hatte Rosberg sich am Mittwochmorgen unaufgeregt direkt mit einer Bitte an den Bundespräsidenten gewandt.

"Lieber Herr Bundespräsident Gauck, können wir uns heute hier treffen in Wiesbaden? Vg Nico", schrieb der 31-Jährige auf Facebook zu seiner Videobotschaft. Er habe gehört, das deutsche Staatsoberhaupt sei auch in der hessischen Landeshauptstadt. Doch zu einem Treffen konnte es nicht kommt, so Rosberg später auf der Pressekonferenz: "Leider ist er doch nicht hier, er kommt erst morgen. Das ist echt schade."