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Rot-Verbot in Saudi-Arabien

13. Februar 2005
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Pünktlich zum Valentinstag haben die saudiarabischen Religionsbehörden den Verkauf vieler Produkte in der Liebes-Farbe Rot verboten, um die Bevölkerung von dem ihrer Ansicht nach heidnischen Spektakel abzubringen. Die Religionspolizei (Mutawa) habe den Verkauf roter Rosen, roter Plüschteddys, roter Glückwunschkarten und anderer roter Geschenkartikel bis zum Valentinstag verboten und unternehme regelmäßige Kontrollgänge durch die Geschäfte von Riad, berichteten Ladenbesitzer.

Die Mutawa stützt sich auf ein Rechtsgutachten (Fatwa), das Saudi-Arabiens Großmufti Abdelasis el Scheich vor vier Jahren erstellt hatte. Darin bezeichnete er den Valentinstag als 'christlich-heidnisches Fest', das 'kein Moslem feiern darf, der an Gott und das jüngste Gericht glaubt'.

Ein Buchhändler berichtet, dass die Religionspolizei im vergangenen Jahr Valentin-verdächtige Waren im Wert von 4000 Dollar beschlagnahmt habe. Dieses Risiko wolle er nicht mehr eingehen. Liebende, die lange genug suchen, können allerdings in einem kleinen Papierladen fündig werden. Der Inhaber hat einige rote Karten vorrätig - versteckt unter Glückwunschkarten mit Aufschriften wie 'Für Oma' oder 'Alles Gute zur Pensionierung'.