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Rothfuss trägt Fahne

Olivia Gerstenberger (sid, dpa)6. März 2014

Große Ehre für Skirennläuferin Andrea Rothfuss: Sie wird bei der Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele das deutsche Team in das Stadion führen. Die Bundesregierung boykottiert die Spiele.

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Andrea Rothfuss jubelt bei den Paralympics in Vancouver 2010
Andrea Rothfuss bei den Paralympics in Vancouver 2010Bild: picture-alliance/dpa

"Cool. Das ist eine riesige Ehre, als Erste der Mannschaft ins Stadion einzulaufen. Ich freue mich sehr und werde unser Team stolz anführen", sagte Rothfuss, der von Geburt an die linke Hand fehlt. "Wir haben uns für Andrea Rothfuss entschieden, weil sie eine sehr erfolgreiche Athletin mit einer großen Vorbildfunktion ist", sagte Karl Quade, Chef de Mission: "Sie zählt hier zu unseren Medaillenkandidatinnen." Rothfuss nimmt zum dritten Mal an den Paralympics teil und hat bisher drei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen. Nun peilt sie ihren ersten Olympiasieg an: "Das ist mein Traum und mein Ziel. Gold fehlt mir noch in meiner Sammlung. Es wird Zeit", erklärte die 24-Jährige selbstbewusst. "Als Sportler ist man nicht dabei, um Silber zu gewinnen." Vor vier Jahren in Vancouver hatte der inzwischen zurückgetretene Skilangläufer Frank Höfle die deutsche Fahne ins Stadion getragen.

Bentele: "Politisches Zeichen an Russland"

Aus Protest gegen das Vorgehen Russlands in der Krim-Krise boykottiert die Bundesregierung die Paralympischen Winterspiele in Sotschi. Dies sei ein klares "politisches Zeichen an Russland", sagte Verena Bentele, zwölfmalige Paralympics-Siegerin und Behindertenbeauftragte der Bundesregierung im ZDF-Morgenmagazin. Die komplette politische Delegation bleibe zu Hause, es sei ein Beschluss des Auswärtigen Amtes gewesen, erklärte die frühere Spitzenathletin. "Es ist klar, dass das eine Enttäuschung für die Sportler ist, weil eine Unterstützung aus dem Lande schon für den Sportler wichtig ist", betonte Bentele. "Es wäre wünschenswert, dass die Spiele zukünftig in Regionen stattfinden, wo so etwas nicht passiert. Man muss sich in Zukunft ganz genau anschauen, wohin man die Spiele vergibt."

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes äußerte Verständnis für den Beschluss: "Das war eine politische Entscheidung, die auch meine persönliche Zustimmung findet", sagte Friedhelm Julius Beucher. Das Gastgeberland steht wegen seines aggressiven militärischen Auftretens auf der Halbinsel Krim massiv in der Kritik. Zuletzt hatten bereits die Regierungen Großbritanniens und der USA ihre Teilnahme an der Eröffnungsfeier abgesagt.

og/sn (sid, dpa)