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Rrrrrrch, pffff, rrrrrrch, pffff ...

19. Mai 2002

Eigentlich kann man "es" fast überall tun: im Bett natürlich, im Sessel, auf der Parkbank, im Café, Hörsaal oder Büro. Aber wer in der Öffentlichkeit dabei ertappt wird, dem ist es meist peinlich: das kurze Nickerchen.

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Sind die Deutschen von einer latenten Schlafkrankheit befallen? "22 Prozent der Deutschen schlafen regelmäßig tagsüber, und es gibt eine riesige Dunkelziffer," hat Professor Jürgen Zulley vom Schlafmedizinischen Zentrum der Universität Regensburg herausgefunden.

Schnarchen von Amts wegen

Sommerzeit
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Bei Kongressen, Tagungen, im Zug und in der U-Bahn werde Herumdösen schon akzeptiert - im Bundestag zumindest geduldet. Firmen fordern nicht mehr unbedingt, dass ihre Mitarbeiter auch über die Mittagszeit durchschuften. "Ein Mittagsschlaf gehört zum biologischen Programm und steigert die Leistungsfähigkeit", appelliert Zulley an die Vernunft der Chefs. Bei denen und bei Arbeitnehmern, die sich betont leistungsorientiert zeigen wollen, hat Schlaf aber noch immer ein schlechtes Image.

Von wegen "Schlafstadt"!

Unlängst eröffnete in Berlin-Mitte ein öffentlicher Schlafraum. Im Nu rannten Passanten und Touristen die Bettkästen ein. Doch öffentliche Schlafgelegenheiten gibt es noch viel zu wenige. Massive städtebauliche Hindernisse stehen ihnen entgegen.

Schläfer im Park
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"Es ist ein gutes Zeichen für einen Park, eine öffentliche Vorhalle oder eine Veranda, wenn Leute dort einschlafen können", haben Architekten der Bauhaus-Universität Weimar festgestellt. Doch viele Städte setzen aber eher auf Einkaufspassagen und Investoren-Architektur mit teuren Läden und wenig Bänken drumherum.

"Gute Nacht, oh Wesen ..."

Wer immer nur seinen Spaß haben will und von einem Event zum anderen hechelt, der leidet über kurz oder lang an Freizeit-Stress und Frust. "Die Überdosis des Neuen lässt Langeweile aufkommen, das Ungewöhnliche wird alltäglich", schreibt der Bamberger Soziologe Gerhard Schulze in seinen Analysen zur Erlebnisgesellschaft. Im Schlaf dagegen haben die Verstörten und Verwirrten noch immer zu sich selbst gefunden. (dpa/arn)