1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rucksackfrei auf das Oktoberfest

17. August 2016

Mit einem Rucksackverbot sowie Personenkontrollen und einem mobilen Zaun am Rand des Wiesn-Geländes will München die Sicherheit auf dem Oktoberfest erhöhen. Die Stadt reagiert damit auf die jüngsten Gewalttaten.

https://p.dw.com/p/1Jjfu
Haupteingang zum Oktoberfest (Foto: dpa)
Haupteingang zum OktoberfestBild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

"Die Wiesn wird keine Hochsicherheitszone werden. Aber es wird wichtige Änderungen geben, die alle Gäste betreffen", sagte Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid, der zugleich die Position eines "Wiesn-Chefs" innehat, bei der Vorstellung der neuen Sicherheitsmaßnahmen für das Oktoberfest. Man könne die blutigen Attacken in Würzburg, München und Ansbach nicht einfach ignorieren. Es gebe aber weiterhin keine konkreten Gefährdungshinweise für das Oktoberfest, versicherte der CSU-Politiker.

Die wichtigste Neuerung ist, dass Wiesnbesucher keine Taschen und Rucksäcke mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern auf das Festgelände mitnehmen dürfen. Sie müssen an Sammelstellen abgegeben werden.

Keine Rucksäcke, kleine Taschen - so darf man auf die Wiesn (Foto: dpa)
Keine Rucksäcke, kleine Taschen - so darf man auf die WiesnBild: picture-alliance/chromeorange

350 Meter langer Zaun

Außerdem wird es im Verdachtsfall Personenkontrollen geben. Um sämtliche Zugänge zum Oktoberfest kontrollieren zu können, wird ein etwa 350 Meter langes, bislang noch offenes Teilstück an der Theresienhöhe mit einem Zaun geschlossen.

Dessen Errichtung war im Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt zunächst abgelehnt worden - zu groß war die Angst, dass ein Zaun etwa bei einer Massenpanik zur Todesfalle werden könnte. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur haben Tests aber jetzt ergeben, dass die mobilen Zaunelemente innerhalb von 50 Sekunden abgebaut werden können.

Kinderwagen werden durchsucht

Ohnehin verboten sind auf dem Oktoberfest potenziell gefährliche Flüssigkeiten oder Gegenstände, die als Hieb- und Stichwaffen dienen könnten. Kinderwagen bleiben nach Angaben der Stadt weiterhin erlaubt, werden aber von Ordnern an den Eingängen untersucht. Die Stadt stockt die Zahl der von ihr gestellten Ordner von bislang 350 auf zu Spitzenzeiten bis zu 450 auf. Dazu kommen die Ordner der Wiesn-Wirte.

In Bayern hatte es im Juli binnen kürzester Zeit drei schwere Gewalttaten gegeben. Ein 18-jähriger Schüler tötete bei einem Amoklauf an einem Münchner Einkaufszentrum neun Menschen und sich selbst. Zuvor hatten zwei Flüchtlinge bei mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen in Würzburg und Ansbach mehrere Menschen getötet.

Festzelt der Augustiner-Brauerei (Foto: dpa)
Ein Festzelt auf der WiesnBild: picture-alliance/dpa/Markus C. Hurek

Das größte Volksfest der Welt lockt jedes Jahr mehr als sechs Millionen Besucher an. An einzelnen Tagen schieben sich bis zu 500.000 feiernde und trinkende Menschen über das rund 30 Hektar große Areal. In diesem Jahr dauert das Oktoberfest vom 16. September bis zum 3. Oktober.

wl/rb (dpa, afp)