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Rukwied ist neuer Präsident des Bauernverbandes

27. Juni 2012

Der Deutsche Bauernverband hat einen neuen Präsidenten: Joachim Rukwied. Er löst Gerd Sonnleitner ab, der das Amt 15 Jahre lang inne hatte. Rukwied wünscht sich eine größere Wertschätzung von Lebensmitteln.

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Porträt Joachim Rukwied (Foto: AP)
Joachim RukwiedBild: dapd

Auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauerntages in Fürstenfeldbruck bei München fiel das Ergebnis eindeutig aus: Joachim Rukwied wird von nun an dem Deutschen Bauernverband vorstehen. Er war der einzige Kandidat und bislang Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg. Er bekam 95,4 Prozent der Delegiertenstimmen. Sein Vorgänger, der 63-jährige Gerd Sonnleitner, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er will sich nach 15 Jahren Amtszeit künftig wieder seinem Hof widmen.

"Lebensmittel werden teurer"

Der 50 Jahre alte Rukwied geht davon aus, dass Brot und Butter in Deutschland künftig eher teurer werden. In der Tageszeitung "Welt" sagte er, dass die Preise steigen müssten, "denn derzeit spiegelt sich der wahre Wert der Lebensmittel im Preis nicht wider. Ich wünsche mir eine größere Wertschätzung für Lebensmittel, die sich auch in der Bereitschaft ausdrückt, höhere Preise zu zahlen." Rukwied möchte die Verbraucher zu Verbündeten machen. "Wir Bauern müssen eine Allianz mit den Verbrauchern eingehen."

In keinem anderen Land der Welt gäben die Verbraucher einen so geringen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Eine EU-Studie hat gerade erst gezeigt, dass die deutschen Verbraucher insgesamt deutlich günstiger leben als viele ihrer europäischen Nachbarn.

Kodex für Nutztierhaltung

Neben der Wahl zum neuen Präsidenten wollen die 600 Delegierten aus 18 Landesverbänden und 46 weiteren Mitgliedsverbänden noch bis Donnerstag über die Energiewende, die EU-Agrarreform und die Tierhaltung beraten. Rund 300.000 Betriebe sind im Deutschen Bauernverband organisiert. Die Bauern haben vor, angesichts der gesellschaftlichen Debatte um Massentierhaltung einen Kodex für die Nutztierhaltung abzugeben. Insgesamt geht es aber auch um den Schutz der Bauern in Deutschland, denn die Zahl der Höfe nimmt laut Bauernverband jährlich um rund drei Prozent ab.

as/kle (dpa,afp)